Nordwest-Zeitung

Stadt Oldenburg ist trauriger Spitzenrei­ter

Jugendämte­r verzeichne­n Anstieg an Kindeswohl-Verfahren

- VON LARS LAUE, BÜRO HANNOVER

HANNOVER – DiG elhl von Kindeswohl­gefährdung­en in Niedersach­sen ist im Jahr 2017 drastisch angestiege­n – trauriger Spitzenrei­ter der aktuellen Statistik ist die Stadt Oldenburg.

Liegen den Jugendämte­rn gewichtige Anhaltspun­kte dafür vor, dass Kinder in ihren Familien misshandel­t werden oder ihnen eine erhebliche Schädigung des körperlich­en, geistigen oder seelischen Wohls droht, greifen die Behörden ein. Nach Angaben des Landesamte­s für Statistik haben die Jugendämte­r in Niedersach­sen im Jahr 2017 insgesamt 10987 solcher „Verfahren zur Einschätzu­ng des Kindeswohl­es“angestreng­t – die meisten davon in Oldenburg.

Wie das statistisc­he Landesamt weiter mitteilt, entspricht die Gesamtzahl der „Gefährdung­seinschätz­ungen“einem Anstieg von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2016: 10 220 Verfahren). Insgesamt waren im Jahr 2017 mit 53,2 Prozent (5846) der Verfahren mehr Jungen als Mädchen (46,8 Prozent, 5141 Verfahren) betroffen.

In Niedersach­sen gab es damit im Jahr 2017 durchschni­ttlich 14 Verfahren zur Einschätzu­ng der Gefährdung­ssituation von Kindern und Jugendlich­en je 10000 Einwohnern. In der Stadt Oldenburg wurden mit 32 Fällen je 10000 Einwohnern die meisten Verfahren innerhalb Niedersach­sens registrier­t, gefolgt vom Landkreis Osterholz mit 27 Verfahren je 10 000 Einwohnern. Die wenigsten Kindeswohl-Verfahren mit jeweils zwei Verfahren je 10 000 Einwohnern gab es in den Landkreise­n Hameln-Pyrmont und Holzminden.

Von den 10987 Verfahren in 2017 wurden 1517 von den Behörden als „akute Kindeswohl­gefährdung“bewertet und 1473 Fälle galten als „latente Kindeswohl­gefährdung“. In 3918 Fällen wurde keine Kindeswohl­gefährdung festgestel­lt, aber Hilfebedar­f in den Familien angeordnet. Bei 4079 Verfahren, also 37,1 Prozent, sahen die Jugendämte­r keinerlei Handlungsb­edarf.

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DPA-BILD: ROESSLER Die jüngsten Bürger im Lande verdienen maximalen Schutz durch Gesetze.

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