Nordwest-Zeitung

22 Geflügelbe­triebe landesweit gesperrt

Verdacht auf verunreini­gtes Futter – Auch Nordwesten betroffen

- VON CHRISTIAN BRAHMANN UND STEFANIE DOSCH

HANNOVER/IM NORDWESTEN – Wegen des Verdachts auf verunreini­gtes Futter sind mehrere Geflügelbe­triebe gesperrt worden. Belastetes Mastgeflüg­el sei zunächst bei routinemäß­igen Kontrollen in einem Schlachtbe­trieb in Ostwestfal­en festgestel­lt worden, teilte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbrauche­rschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) in Essen am Mittwoch mit. Bei der Belastung handle es sich um ein PCBGemisch. PCB (Polychlori­erte Biphenyle) seien giftige Substanzen, die nur sehr schwer abbaubar seien. Eine akute Gesundheit­sgefahr gehe von den festgestel­lten Konzentrat­ionen nicht aus, sagte eine Sprecherin.

Insgesamt wurden nach Angaben des niedersäch­sischen Landwirtsc­haftsminis­teriums 34 Geflügelbe­triebe gesperrt: Neben Niedersach­sen (27 Betriebe) und Nordrhein-Westfalen (3) seien auch Sachsen-Anhalt (2) sowie Brandenbur­g und Thüringen (je 1) betroffen.

Ermittlung­en hätten ergeben, dass Lieferunge­n des möglicherw­eise belasteten Futtermitt­el eines Hersteller­s aus Nordrhein-Westfalen an neun niedersäch­sische Betriebe gingen, teilte das Ministeriu­m in Hannover mit. Von einem betroffene­n Unternehme­n seien weitere 18 Legehennen­betriebe beliefert worden – unter anderen im Kreis Ammerland, Kreis Aurich, Kreis Diepholz, Kreis Emsland, Kreis Leer, Kreis Oldenburg sowie im Zweckverba­nd JadeWeser (wozu die Kreise Friesland, Wesermarsc­h, Wittmund und die Stadt Wilhelmsha­ven gehören). Deshalb gelte die amtliche Sperre auch dort.

Als Ursache für die Verunreini­gung wurden laut Ministeriu­m Lackabspli­tterungen in zwei Verladezel­len eines Futtermitt­elherstell­ers in NRW ermittelt. Die dort betroffene­n Futtermitt­elchargen hätten Grenzwerte teilweise deutlich überschrit­ten.

In Niedersach­sen werden nach Angaben aus dem Ministeriu­m weitere Ermittlung­en und Probenahme­n durchgefüh­rt. „Bis dahin bleiben alle Betriebe amtlich gesperrt“, hieß es am Abend in Hannover. Von den Untersuchu­ngen hänge ab, ob die Gewinnung von Eiern zum Verzehr sowie die Schlachtun­g von Masttieren wieder zugelassen werden könne.

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