So gehen Sie auf Nummer sicher
Dann kommen sie – Dort schlagen sie zu – So viel Zeit benötigen die Täter
OLDENBURG/MG – Die Statistik lügt nicht! Ginge es allein nach blanken Zahlen und der Häufigkeit von Straftaten, hätten die Ermittler wohl deutlich weniger Probleme, Einbrecher noch am Tatort zu erwischen. Weil aber Ausreißer immer möglich sind, die Polizei überdies nicht zeitgleich überall in der Stadt sein kann, stellen folgende statistische Werte nur Tendenzen dar.
BEVORZUGTE ZEITEN
Es ist nicht (allein) die Dunkelheit, in der sich böse Buben an ihr Werk wagen. Da gibt’s ja auch noch die Mittagszeit und den Nachmittag. Genauer: Bevorzugte „Arbeits-Zeiten“sind laut interner Polizei-Statistiken gegen 11.30 Uhr, ab 16 Uhr und eben zwischen 3 und 3.30 Uhr nachts. Dienstags genießen Einbrecher offenbar ihren Ruhetag, besonders aktiv sind sie auch am Wochenende – sagt zumindest die Statistik.
DER WEG ZUM ZIEL
Auf den großen Empfang, einen roten Teppich direkt zum Haupteingang, hoffen
Täter selbstredend nicht. Sie nutzen bevorzugt die Rückseite ihres Zielobjektes, kommen also durch Terrassentüren, rückwärtig gelegene Fenster oder eben über den Hinterhof. Im letzteren Fall braucht es auch nicht viele Werkzeuge, denn die meisten Hilfsmittel wie Leitern oder Spaten liegen dort längst herum, praktischerweise griffbereit von den Eigentümern platziert.
WENN’S LÄNGER DAUERT
Fünf bis sieben Minuten sind die maximale Zeit, die sich halbwegs ambitionierte Einbrecher mit dem Objekt ihrer Wahl zu beschäftigen gedenken. Dauert’s länger, verlieren sie die Lust daran, ziehen weiter zum nächsten Gebäude. Je länger Schutzvorrichtungen Widerstand leisten, desto wahrscheinlicher, dass es nur beim folgenlosen Einbruchsversuch bleibt.
DIESE NORM HILFT
DIN EN 1627 – diese Europanorm sollten sich Hauseigentümer merken, wenn sie ihre Gebäude nachrüsten wollen. Ganz gleich, ob Türen oder Fensterkonstruktionen: ab Widerstandsklasse RC2 aufwärts können sie sicher sein, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Vorausgesetzt, die Montage wurde fachgerecht vorgenommen. Auch Mehrfachverriegelungen an der Wohnungstür oder Querriegelschlösser (auch mit Sperrbügel) sind sinnvoll.
ABSCHRECKUNG
„Neugierige Nachbarn“, das ist der größte Graus der Einbrecher. Gut sichtbare Überwachungskameras (und Attrappen) hingegen bewirkten oftmals das Gegenteil, da sie potenzielle Langfinger auf fette Beute gewissermaßen hinweisen. Die Videokamera sei zwar eine gute Ergänzung, kann aber eine mechanische Grundsicherung nicht ersetzen, heißt es von den Profis.
GEGENWEHR
Die direkte Konfrontation mit einem Einbrecher gilt es hingegen zu vermeiden, warnt die Oldenburger Polizei. Den Helden sollten Eigentümer und betroffene Mieter deshalb nicht spielen, sondern besser die Polizei verständigen, sich überdies besondere Merkmale der Täter auf der Flucht einprägen.
NACH DEM EINBRUCH
Bloß nichts anfassen, nichts verändern, ja besser noch gar nicht erst die Wohnung betreten! Jedes noch so kleine Rückbleibsel eines Täters kann den Ermittlern wertvolle Hinweise geben und eine ernstzunehmende Spur sein. Nur eines bleibt zu tun: Verständigen Sie augenblicklich die Polizei! Rund 400 Einbrüche wurden im Jahr 2017 in Oldenburg registriert.