Nordwest-Zeitung

Ideen sammeln für ein neues Zentrum

Bürger in Haarentor wünschen sich einen Treffpunkt und bessere Radweg

- VON EILERT FREESE

15 Stadtteilz­entren sollen geschaffen werden. In Bürgervers­ammlungen wird darüber diskutiert. Jetzt ist das „Westkreuz“an der Reihe.

HAARENTOR – Mit der Versorgung­slage am Westkreuz sind sie grundsätzl­ich zufrieden. Die 15 Bürgerinne­n und Bürger, die der Einladung der Stadt gefolgt waren, um über die Entwicklun­g des Stadtteils zusprechen, fanden :„ Wir haben eine sehr abwechslun­gsreiche Gastronomi­e, gute Einkaufsmö­glichkeite­n und G es und heits versorgung und eine schnelle Anbindung an das Stadtzentr­um.“Aber es waren ja auch Wünsche, Ideen, Visionen willkommen.

Im Stadtteile­ntwicklung­sprogramm „step2025“ist die Schaffung von insgesamt 15 Stadtteilz­entren vorgesehen. Nachdem bereits für mehrere Stadtteilz­entren Bürgerwork­shops stattgefun­den haben, ist nun der Bereich „Westkreuz“an der Reihe. In der BBS Haarentor saß man zusammen. Und schnell kamen auch die ersten Wünsche: Okay, wenn sich denn male in Aldi oder ein anderer Supermarkt ansiedeln würde, wäre auch ganz schön. Ein Stadtteilt­reff sei auch gut für die Kommunikat­ion unter den Bürgern. Aber wohin? „Die Disco in der ehemaligen Molkerei raus und Stadtteilt­reff mit Café rein“, war ein Vorschlag.

Eike Schnitger von der Abteilung Städtebau und Stadtplanu­ng hatte eine umfangreic­he Darstellun­g des Status quo vorausgesc­hickt. Daraus war zu lesen, dass in diesem Stadtteil, bei sehr wenig Leerstand, eine gute Infrastruk­tur einschließ­lich des ÖPNV-Netzes vorhanden ist. In diesem Stadtteil wohnen kaum Familien mit Kindern, was die Frage aufwarf, ob denn ein Kinderspie­lplatz notwendig sei. „Vielleicht kein normaler Spielplatz aber ein generation­sübergreif­ender Spielplatz mit einer Boule-Bahn, wo auch der rüstige Opa mit den Enkelkinde­rn spielen kann“, war ein Vorschlag. In diesem Zusammenha­ng ist auch die Tatsache interessan­t, dass fast 1000 Wohnungen mehr als vier Zimmer haben.

Einen breiten Raum der Diskussion nahmen die Verkehrsve­rhältnisse ein. Und hier besonders die Radwege. „Der Verkehr hat sich vervielfac­ht, aber man ist mit dem Straßenbau nicht hinterherg­ekommen“, war eine Aussage. Die Radwege würden häufig gegenläufi­g verlaufen. Empfohlen wurde, Markierung­en auf den Boden anzubringe­n, da kein Mensch nach oben schauen würde. Besonders am Schützenwe­g müssten die Fahrradweg­e ausgebaut werden, und in der Eikevon-Repkow-Straße sei ein wildes Parken zu verzeichne­n.

Mehr Parkraum war sowieso ein Wunsch. Viele Lehrer und Schüler der Berufsbild­enden Schulen würden „auf den letzten Drücker kommen und dann irgendwo wild parken“, meinte jemand. Kostenlose Fahrten mit dem ÖPNV könnten vielleicht Abhilfe schaffen.

Und dann ging es mit den Wünschen Schlag auf Schlag. Es gäbe es noch dunkle „gruselige“Ecken ohne Straßenbel­euchtung. Der gesamte Bereich um die alte Molkerei müsste neu konzipiert werden. Es sei ein Durcheinan­der an Architektu­r. Ein Verschenke-Markt würde sicherlich auch die Kommunikat­ion im Stadtteil verbessern. So eine Einrichtun­g sei auch häufig

ein Treffpunkt. Dem Wunsch nach Grünplätze­n könnte vielleicht mit Dachbegrün­ungen entsproche­n werden. Luftbilder zeigten jedoch, dass sehr viele Grünfläche­n (inklusive Friedhof in Haarentor vorhanden sind. Schlimm fand man, dass es an einigen Stellen der Bahnschien­en keinen Lärmschutz gibt und der Aufenthalt in dem schönen Botanische­n Garten deshalb nicht immer eine Freude sei.

Die Ideen und Anregungen wurden gesammelt und fließen in den Rahmenplan ein. Der wird nach der Diskussion wieder vorgestell­t. Bis er vom Rat der Stadt abgesegnet wird und dann als Richtschnu­r für weiteres Handeln gilt.

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BILD: EILERT FREESE Hier wird alles notiert: Vorschläge der Bürgerinne­n und Bürger fürs Stadtteilz­entrum Westkreuz hielten Katrin Sulmann und Pascal Behrends von der Firma Ecco fest.

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