Abschied vom Scholjegerdes-Hof
Benjamin Doyen-Waldecker verlässt 2019 auch den Spieker
Der Verein für Heimatpflege sucht bereits nach einem neuen Geschäftsführer und Gesellschafter. Beide Häuser sollen wie bisher weiter geführt werden.
BAD ZWISCHENAHN – Er hat rund neun Jahre den Spieker geführt und war maßgeblich an der Entwicklung des Konzeptes für den ScholjegerdesHof beteiligt: Der Verein für Heimatpflege Bad Zwischenahn muss einen Nachfolger für Benjamin Doyen-Waldecker suchen. Dieser hat seinen Vertrag als Geschäftsführer der TraditionsGastro GmbH gekündigt, die sowohl den Spieker als auch den Scholjegerdes-Hof betreibt.
Dass der Verein für Heimatpflege, dem beide Häuser gehören, Doyen-Waldecker als Geschäftsführer und Gesellschafter nicht gerne ziehen lässt, daraus macht der Vorsitzende Klaas Düring kein Geheimnis. Gleichwohl ist das Verhältnis zwischen Vorstand und Gastronom in Ordnung, das betonen beide.
„Der Spieker läuft seit Jahren fantastisch, der Scholjegerdes-Hof steht genau richtig auf den Schienen und entwickelt sich immer besser“, so Doyen-Waldecker. Dass er beide Häuser Ende März 2019 an einen Nachfolger übergeben will habe also keinen finanziellen Hintergrund und auch nichts mit Differenzen
mit dem Verein zu tun.
„Ich habe zwei Kinder mit elf und zwölf Jahren, die sind in der sechsten Klasse und ich habe noch nicht einen Sommerurlaub mit ihnen gemacht“, sagt er. Und anstatt ständig mit der Organisation beider Häuser beschäftigt zu sein, wolle er im kommenden Sommer auch gerne selbst einmal gemütlich bei einem Bier im Spieker-Garten sitzen.
Im Spieker und auch im Heimatmuseum hat DoyenWaldecker einiges bewegt.
Dass im Ammerländer Bauernhaus wieder Schinken geräuchert wird, war ebenso seine Initiative wie die Wiederbelebung der Feier zum Tanz in den Mai. „Den Scholjegerdes-Hof würde es ohne Benni so überhaupt nicht geben“, sagt Klaas Düring. „Nicht nur der Verein, sondern ganz Bad Zwischenahn hat ihm viel zu verdanken.“
Die Suche nach einen Nachfolger läuft beim Heimatverein bereits. „Wer das übernehmen will, muss bereit
sein, in der besonderen Konstellation mit dem Verein und dem Museumsgedanken weiter zu arbeiten“, sagt Klaas Düring. Das Konzept beider Betriebe solle bestehen bleiben, auch die Belegschaft will der Verein halten. Ins kalte Wasser springen muss ein neuer Geschäftsführer nicht. „Für eine Übergangszeit stehe ich dem Nachfolger gerne noch zur Seite“, bietet Doyen Waldecker an.
Zur Ruhe setzen kann und will sich der Gastronom mit
gerade mal 39 Jahren natürlich nicht. „Ich werde mir sicher eine kurze Auszeit nehmen“, sagt er. Danach werde er in irgendeiner Form wieder im Bereich der Gastronomie arbeiten – wie genau das aussieht lässt er aber offen.
Sicher sei dagegen, dass er mit der Familie in Bad Zwischenahn bleiben wolle. „Und irgendwann will ich mit meinen Enkeln im ScholjegerdesHof sitzen und ihnen erzählen, dass ich den mit aufgebaut habe.“