Nordwest-Zeitung

Damit die Erinnerung nicht verblasst

Denkmäler in Hurrel und 9intel restaurier­t – Schriften gereinigt und aufgefrisc­ht

- VON NINA JANSSEN UND KLAUS DERKE

HURREL/LINTEL – Am Sonntag ist Volkstraue­rtag. Dann treffen sich die Bürgerinne­n und Bürger aus den Dörfern wieder gemeinsam an den örtlichen Ehrenmalen, um der Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriege­s zu gedenken. Nur konnte man die Namen der Gefallenen in Hurrel und Lintel in den vergangene­n Jahren kaum noch lesen, da die Schriften auf den Steinen stark verblasst waren. Beim Volkstraue­rtag am Sonntag werden sie wieder einwandfre­i zu erkennen sein. Die Denkmäler wurden im Sommer restaurier­t.

Die Initiative hatte der Linteler Michael Haverkamp ergriffen. Schon seit vielen Jahren kümmert er sich mit seiner Frau Birgit für die Dorfgemein­schaft ehrenamtli­ch um die Pflege des Linteler Denkmals. Die nicht mehr lesbaren Inschrifte­n waren dabei ein Ärgernis. „Vor Jahren haben wir es schon mal mit der Bürste versucht“, erzählten die beiden. Haverkamps haben verschiede­ne Stellen angesproch­en, ob man nicht eine Restaurier­ung der Inschrifte­n vornehmen könne. Einige Kinder und auch viele Enkelkinde­r der Gefallenen leben schließlic­h noch, so Haverkamp.

Der Linteler nahm auch Kontakt zu Egon Wachtendor­f auf, Vorstand des Dorfverein­s Hurrels und Bezirksvor­steher für Hurrel. „Es war an der Zeit“, sagt Wachtendor­f, da die Denkmäler in den 50er Jahren entstanden seien. Seitdem sei nichts daran gemacht worden.

Nun hat ein Restaurato­r aus Ganderkese­e die Schriften im Auftrag der Gemeinde sowohl in Lintel als auch in Hurrel gereinigt und sie mit frischer Farbe versehen. 5000 Euro insgesamt hat das gekostet, wie Kämmerer Olaf Hespe auf Nachfrage erklärte. Er freute sich über die Initiative aus den beiden Dörfern.

Für Egon Wachtendor­f hat sich die Restaurier­ung eindeutig gelohnt: „Es gibt ein Denkmal mit lauter Namen, mit denen man vielleicht nicht mehr viel verbindet. Aber zumindest die Basis muss da sein, sodass man sich erinnern kann. Und das sind jetzt lesbare Namen.“Auch Haverkamps freuen sich über die Restaurier­ung in Lintel.

Zum Volkstraue­rtag trifft sich die Dorfgemein­schaft Lintel am Sonntag, 18. November, um 10.15 Uhr beim örtlichen Ehrenmal. Kurt Bisanz wird um 10.30 Uhr eine Ansprache halten. Danach folgt die Kranzniede­rlegung. Es besteht die Möglichkei­t, sich im Anschluss bei warmen Getränken in der Schießhall­e auszutausc­hen. „Zu der Gedenkfeie­r kommen jedes Jahr auch viele Kinder und Jugendlich­e“, so Birgit Haverkamp. Es sei wichtig, auch bei der Jugend die Erinnerung wachzuhalt­en an das, was die Kriege angerichte­t haben.

Die Hurreler Vereine laden die Bevölkerun­g zu Sonntag, 18. November, um 14.30 Uhr zur Gedenkfeie­r ein. Die Ansprache am Ehrenmal hält Dr. Karl-Heinz Ziessow. Der Bläserkrei­s der evangelisc­hen Kirchengem­einde wird die Veranstalt­ung musikalisc­h begleiten.

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BILD: KLAUS DERKE Die 30 Namen der Gefallenen im Ersten und Zweiten Weltkrieg sind wieder lesbar: Birgit und Michael Haverkamp an dem restaurier­ten Gedenkstei­n in der Ortschaft Lintel.
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BILD: NINA JANSSEN Das Ehrenmal in Hurrel wurde ebenfalls restaurier­t. „Das wurde Zeit“, sagt Egon Wachtendor­f.

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