Arbeitskreis soll’s nun richten
Bei Schulen hapert’s noch – 100 000 Euro für 2019 eingeplant
Die Idee vom Arbeits8 kreis fand schnell Zu8 stimmung. Die Politik soll darin außen vor blei8 ben. Verwaltung, Schu8 len und vor allem IT8 Fachleute sollen sich da8 rin Gedanken machen.
WIEFELSTEDE – Wer eine Sitzung des Wiefelsteder Schulausschusses besucht, der muss Geduld mitbringen. Das war auch am Dienstagabend so, als das Gremium über die Digitalisierung in den Schulen der Gemeinde diskutierte. „Und die“, sagt Thomas Schmacker als 2. Konrektor der Oberschule Wiefelstede, „findet an der Oberschule gar nicht statt“.
Schmacker zeigte in einer Präsentation den ganz aktuellen Stand der Digitalisierung an der Oberschule auf. Dort gibt es kein flächendeckendes WLAN, mobile Endgeräte sind also auch von Schülern nicht nutzbar. Zwar gibt es – kabelgestützte – Lan-Anschlüsse in allen Räumen, 52 von 69 Räumen sind jedoch ohne PC. Schmacker lobte zwar die nun vorhandene, technische Infrastruktur im Hintergrund, machte aber deutlich, dass Datentransfers kaum möglich sind, weil die PC’ s zu unterschiedlich bestückt sind. Lehrerpulte seien nicht computertauglich, 8 von 11 Smartboards an der Schule seien defekt, würden allerdings auch nicht wirklich benötigt. Es existiere nur ein Drucker für rund 600 Schüler. Insgesamt – so zog Schmacker Bilanz – fehle zudem schnelle, professionelle Unterstützung bei technischen Fragen. Es gebe nur wenige einsatzbereite Rechner. So sei derzeit der Bildungsauftrag „Medien“trotz der hohen Motivation seitens der Lehrer kaum erfüllbar, die Kinder würden nicht auf die mediale Berufs- und Lebenswelt vorbereitet.
Wenig Zeit blieb für die Grundschulen. Doris Tapken, Leiterin der benachbarten Grundschule Wiefelstede, erklärte: „Wir haben gar nichts; sind quasi eine PCfreie Schule.“Die Schulleiterin drängte darauf, „jetzt zügig etwas anzugehen.“
Bürgermeister Jörg Pieper erinnerte allerdings daran, dass die Schulen immer noch aufgerufen waren, Medienkonzepte zu erstellen, auf deren Grundlage dann die weitere digitale Arbeit an den Schulen erarbeitet werden sollte. Verwundert zeigte sich Pieper auch darüber, dass offenbar an der Oberschule aus dem Schulbudget in den vergangenen drei Jahren lediglich drei PC’s angeschafft worden waren.
Einigkeit herrschte nach erschöpfend langer Diskussion, dass Flickwerk bei der technischen Ausstattung der Schulen keinen Sinn macht. Schnell wurde nach einem Arbeitskreis gerufen, in dem allerdings die Politik selbst außen vor bleiben soll. Verwaltung, Schulen und vor allem auch IT-Fachleute sollen ein Konzept zur technischen Ausstattung erarbeiten. Auf Drängen der SPD soll auch die technische Betreuung der Schulen dabei einbezogen werden. Die nämlich findet derzeit kaum statt.
Empfohlen wurde dem Verwaltungsausschuss ebenfalls, für die IT-Infrastruktur an den Schulen 100 000 Euro in den Haushalt 2019 einzustellen.