Toter Kommissar in der Moldau
Neue ARD-Reihe „Der Prag-Krimi“startet am Donnerstag – Ungleiches Ermittler-Duo
Die Hauptrollen spielen Roeland Wiesnekker und Gabriela Maria =chmeide. =ie suchen den Mörder eines Kollegen.
BERLIN – Nach jüngst in Amsterdam kommt jetzt ein weiteres Ermittlerteam in Prag zum Einsatz. Die erste Folge der neuen ARD-Reihe „Der PragKrimi“heißt „Wasserleiche“. Sie ist an diesem Donnerstag um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen, die zweite „Der kalte Tod“eine Woche danach.
Eigentlich steckt ein Künstler in ihm, doch Jan Koller (Roeland Wiesnekker) arbeitet als Kommissar beim BKA in Berlin. Seine Chefin Renate Unterberg (Marion Mitterhammer) schickt ihn in seine Geburtsstadt Prag, wo sein früherer Kollege Frank Müller (Dirk Borchardt) tot aus der Moldau gefischt wurde. Er soll mit Ermittlungen um Kunstfälschungen beauftragt und bestechlich gewesen sein.
Koller muss nun genau dorthin, wohin er aufgrund seiner privaten Vergangenheit nie wieder wollte. Direkt am Zug wird er von seiner tschechischen Kollegin Klára Majerova (Gabriela Maria Schmeide) empfangen, die gerade zur Streifenpolizistin degradiert wurde. Sie bilden fortan ein Team.
Koller ermittelt intuitiv und stets mit einem großen Interesse für die Kunst. Der Bruder des Ermordeten ist ein Maler. Der Pathologe sammelt gefälschte Bilder aus dem Polizeiarchiv in seinen Räumlichkeiten und entpuppt sich als Kunstexperte. Mit all dem hat Kollers Kollegin nichts am Hut, sie ist sehr direkt und aufbrausend, spielt Eishockey und hat ein großes Herz. Gabriela Maria Schmeide (53) spielt ihre Figur mit großer Wärme und sehr glaubhaft.
Richtig spannend ist aber die Hauptfigur des Ermittlers. Er ist ein eher höflicher und zurückhaltender Mensch, was so gar nicht zu einem Kommissar passen will, und arbeitet mit fast schon therapeutischen Methoden.
So verzichtet er darauf, alle fünf Verdächtigen in Gewahrsam zu nehmen. Stattdessen stellt er die letzte Begegnung von Müller mit seinem Bruder bei dessen Hochzeitsparty nach – samt opulentem Mahl mit dekadentem Dinner und Discobesuch. Das macht er stets mit sehr leiser Stimme und mit einem betont freundlichen Lächeln im Gesicht. Roeland Wiesnekker (50) spielt diesen vielschichtigen Mann sehr stimmig.