VORHERSAGEN WURDEN WAHR
SITIRISCHER RSCHA R C IC Hitze in der Stadt und ein kühler Austausch von OB und Dezernentin
Ikonen, Könige, Bürgermeister und Vordenker – in Oldenburg war 2018 einiges los. Wie von uns vorhergesagt.
?:;5N=U<G – Wir haben’s Ihnen doch gesagt! Am 2. Januar dieses Jahres gaben wir Ihnen auf einer satirischen Sonderseite wohlwollend einen Ausblick auf 2018. Und nun ja, ein bisschen stolz sind wir da schon auf unsere Fähigkeiten. Zugegeben: Unsere Trefferquote lag nicht bei vollen 100 Prozent (das Jahr ist ja auch noch nicht vorbei!). Dennoch kann sich unsere Vorsch(l)au durchaus sehen lassen. Hier noch einmal die weitsichtigsten Voraussagen und unsere Bewertung.
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„Pferdekutschen sollen die Busse und Autos ersetzen“, um „der Luftverschmutzung auf dem Heiligengeistwall Herr zu werden.“Jaja, schon klar. Ganz offiziell hat’s das Umweltdezernat noch nicht gemacht. Wie wir aus gut informierten Kreisen wissen, liegen die Pläne aber nach wie vor griffbereit in den Schubladen. Leider sind wir Stadtredakteure der selbst schuld daran, dass die neue touristische Attraktion noch nicht als ernstzunehmende Alternative für den Innenstadtring vorgestellt wurde. Schließlich haben wir Fehler bei den Messwerten und die fragwürdige Ein- wie Aufstellung der Messstation recherchiert und öffentlich gemacht. Also: Tut uns leid. Ehrlich.
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„Der OB weiß die Bau-, Verkehrs- und Umweltdezernentin an seiner Seite“, hatten wir geschrieben. Und das war ja auch nicht verkehrt. Weil Stadtchef Jürgen Krogmann sie eben dort dann aber nicht mehr wissen wollte, wurde der Vertrag von Gabriele Nießen halt nicht verlängert. So ist das mit (platonischer) Liebe. Sie kommt und geht. Apropos. Nießen geht nun tatsächlich – und wird Bürgermeisterin in Ludwigsburg ... Ein jähes Ende dieser von uns doch so romantisch dargestellten stadtpolitischen Liaison: „Im Mai wird außerdem der neue Bootsverleih eröffnet. Klar, dass es sich der OB nicht nehmen lässt, mit seiner neuen Lieblingsdezernentin die erste Ruderpartie zu unternehmen.“Ein schwerwiegender Fehler von uns. Schließlich war die Eröffnung nicht im Mai, sondern erst Anfang Juni ... Auch dafür: Entschuldigung.
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„Um den Nahles-Karneval auszuschließen, wird erwogen, zum ersten Mal in der Geschichte einen ehemaligen Kohlkönig zu proklamieren“– schon wieder ein Volltreffer für uns! Tatsächlich wurde es David McAllister, der die Krone übernahm. Als Niedersächsischer Ministerpräsident (2010 bis 2013) war er ja schon quasi qua Amt Grünkohl-Ikone. Also: Keine Klagen, bitteschön.
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„Ein Hoch beschert Oldenburg Temperaturen von mehr als 35 Grad. Die Eisenbahnbrücke verbiegt sich, und nichts geht mehr. Alle Bahnreisenden müssen mit Bussen von und nach Hude gefahren werden.“Quod erat demonstrandum. Wir haben nichts hinzuzufügen und schweigen – ehrfürchtig vor uns selbst – stille.
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Das Reiterstandbild von Graf Anton Günther wird „von der Waschstraße in Kreyenbrück per Luftbrücke zum Hollywood Boulevard nach L.A. transportiert“– so war es eigentlich im September laut unserer faktenbasierten Visionen geplant. Irgendetwas muss dann aber vorgefallen sein, dass diese nicht einmalige Stück Stadthistorie zwar im Anhänger von hier nach dort transportiert wurde und quer durchs Land reiste, es aber nach unseren Informationen dann doch nicht bis L.A. schaffte. Wir machen’s ein- fach wie alle anderen Medien und schieben es auf den USPräsidenten Donald Trump. Weil dieser wahre Hochkultur nachweislich nicht zu schätzen weiß, ritt „unser Graf“halt gen Elsfleth. Auch schön. Zu sehen ist er mittlerweile auf einer Wiese neben der Bahnstrecke nach Bremen – Blickrichtung Hansestadt. Doch auch dort will man ihn nicht haben, ein fünfter Stadtmusikant wird kategorisch ausgeschlossen.
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„Derby-Time zum Start der neuen Regionalliga–Spielzeit: Auf der Plastikwiese an der Alexanderstraße treffen Aufsteiger VfL Oldenburg und der SSV Jeddeloh aufeinander.“Man kann’s einfach nicht lernen. (Jaja, wir hatten den VfB im gleichen Text in die Oberliga und die Jürgen-KrogmannKampfbahn geschrieben. Das war natürlich ein Rechtschreibfehler, wie Sie garantiert schon damals geahnt haben werden. Kann ja mal passieren.)
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„Die erste Schneeflocke erreicht Oldenburger Boden, sofort kommt der Berufsverkehr zum Erliegen.“Jawohl! Ziemlich genau so war das. „Zeitweise mischte sich mal Schnee zwischen den Regen“, wurde unsere Vorschau Ende November vom Wetterkontor bestätigt. Dass der Verkehr da lahmte, lag vor allem daran, dass so viele Menschen gleich Fotos von den Wasserflöckchen schossen und in den Sozialen Medien teilten. Mehr haben wir dazu ja auch nicht gesagt. Oder?
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OB-Büroleiter Frank Hinrichs hat sich keinen HipsterVollbart wachsen lassen – Entschuldigung dafür. Aber die Brille macht den Nerd aus. Tatsächlich lässt das Büro hart am Erfolg der Smart City arbeiten. Doch der große Wurf will noch nicht gelingen. Viel mehr als Windkraft, Sonnenenergie, vernetzte Haushalte und eine autofreie Zone sind bisher nicht herausgekommen in der „Denkfabrik“. Vom „Silicon Valley“ist der Fliegerhorst weiter entfernt denn je.