Deponie Käseburg bleibt im Fokus
Bürgerverein „Rund um Sandfeld“sorgt sich um die Sicherheit der Anlage
Es werden Schäden durch ein Absacken des Bodens befürchtet. In einem Schreiben an das Gewerbeaufsichtsamt in Oldenburg wird auf die Sorgen hingewiesen.
SANDFELD – Bevor sich das Jahr dem Ende zuneigt, erinnert der Bürgerverein „Rund um Sandfeld“noch einmal an die Diskussion um die Hausmülldeponie Käseburg. „Weil wir uns zu den Vorhaben auf dem Deponiegelände in Käseburg kritisch äußern, werden wir oft von besorgten Bürgern angesprochen“, betont Heiko Wöhler als Beauftragter des Bürgervereins.
Nach den Worten von Heiko Wöhler gibt es Probleme. Besorgte Bürger würden die Bedenken des Vereins teilen und erzählten auch von Unregelmäßigkeiten, die sie erfahren hätten. „Wir sind natürlich nicht befugt, die Deponieanlage zu überprüfen, aber wir geben die Sorgen der Bürger weiter“, betont Heiko Wöhler. Weil die Auskünfte von den Behörden unbefriedigend seien, würde sich der Sandfelder Bürgerverein jetzt mit einem Schreiben an das Gewerbeaufsichtsamt in Oldenburg wenden.
Ein Problem ist nach Heiko Wöhlers Worten in jüngster Zeit häufiger angesprochen worden. Es seien Sackungen, die überall in den Moorgebieten vorkämen, verursacht durch die Trockenheit im Sommer. Die Deponie liege auf moorigem Untergrund – und auch hier seien Setzungen zu beobachten. „Darüber und ob das Deponiegelände insgesamt gefährdet ist, darüber hätten wir gerne Auskunft“, so der Beauftragte des Bürgervereins.
Es sind mehrere Punkte, die der Verein beantwortet haben möchte. So habe man erfahren, dass auf der Deponie bereits leicht radioaktiver Bauschutt eingelagert worden sei. Auch das sogenannte freigemessene Abbruchmaterial aus dem Kernamt kraftwerk Unterweser PKKUQ in Kleinensiel solle dort deponiert werden.
Das zweite Vorhaben sei Teil des Generalplans Wesermarsch. Ein Zuwässerungskanal soll vom Käseburgersiel ausgehend entlang der Deponie gebaut werden. „Diese beiden Vorhaben werden vor Ort intensiv diskutiert“, merkt Heiko Wöhler an. Es hätten sich Fragen an den Landkreis Wesermarsch wegen der Bauschutteinlagerung und an den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz PNLWKNQ als den Planer des Kanals ergeben. In den Antwortschreiben würde darauf hingewiesen, dass vom Gewerbeaufsichtsamt der Deponiebetrieb überwacht werde und die Planungen auch mit dem Gewerbeaufsichts- abgesprochen würden.
Der Bürgerverein „Rund um Sandfeld“bittet das Gewerbeaufsichtsamt nun um Informationen:
■ Nach welchen Kriterien wurde die Deponie 1995 genehmigt? Gab es ein Planfeststellungsverfahren? wurden Bodengutachten berücksichtigt? Gab es eine Bürgerbeteiligung?
■ Wird die Deponie nach dem Oberwachungsplan gemäß Artikel 23, Absatz 4, der Richtlinie 2010/75 überwacht? Sind Mängel festgestellt worden oder ist die Deponie in Ordnung, so wie es der Landkreis es dem Bürgerverein versichert? Dazu hätte der Bürgerverein gerne die Prüfungsprotokolle der Jahre 2017 und 2018.
■ Ist bekannt, dass es in jüngster Zeit zu starken Setzungen Pbedingt durch die TrockenheitQ auf dem Deponiegelände gekommen ist? Davon betroffen seien die Fundamente der Biogasanlage und Wegepflasterungen. Wie steht es um das Deponiegelände insgesamt?