Nordwest-Zeitung

Auch im Klinikum schließt das Bewegungsb­ad

Nach dem Bischof-Stählin-Bad fällt ein weiteres Becken für den Gesundheit­ssport weg

- VON CHRISTOPH KIEFER

OLDENBURG – Bewegung im Wasser hat vielfältig­e positive Auswirkung­en auf die Gesundheit. Sogenannte Bewegungsb­ecken sind im RehaBereic­h und der Physiother­apie nicht wegzudenke­n. Bereits heute reichen die Wasserfläc­hen nicht für alle Gruppen und Therapeute­n aus.

Der bestehende Engpass wird sich im Frühjahr weiter verschärfe­n. Denn nach dem Bischof-Stählin-Bad wird auch das Bewegungsb­ad im Klinikum dauerhaft schließen. Besucher werden seit einigen Tagen durch einen Aushang darauf hingewiese­n, dass das Bad im April schließt.

„Das Bewegungsb­ad schließt zum 30. April 2019 endgültig“, bestätigt das Klinikum. Nach mehr als 30-jähriger Nutzungsze­it sei das Bad baulich und technisch „sehr sanierungs­bedürftig“. Die Sanierungs­kosten lägen „mintungen“ destens „im hohen sechsstell­igen Bereich“. Sie lägen damit „in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen“.

Stationäre Patienten des Klinikums nutzten das Bad nicht. Das Bad werde inzwischen ausschließ­lich für ambulante Patientinn­en und Patienten bzw. von Gruppen wie der Rheuma-Liga e.V. genutzt, erläutert eine Klinikum-Sprecherin. Eine Refinanzie­rung der erforderli­chen Investitio­nen über ambulante Einnahmen sei nicht realisierb­ar.

„Aus diesem Grund musste zu unserem größten Bedauern die Entscheidu­ng getroffen werden, das Bad zu schließen.“Alle Gruppen, die das Bad bisher nutzen, seien informiert worden.

Für die Räumlichke­iten hat das Klinikum Verwendung: Es solle für „weitere zusätzlich­e physiother­apeutische Leis- umgebaut werden.

Nach Meinung des Klinikums – ein Tochterunt­ernehmen der Stadt Oldenburg – ist diese Art von Bäderbetri­eb „eine öffentlich­e Aufgabe“. Die Stadt habe sie „längst erkannt“. Die Klinikum-Sprecherin verweist auf das aktuelle Bäder-Konzept der Stadt. Es habe „genau diese Zielsetzun­g“, Selbsthilf­egruppen ein Angebot zu bieten.

Das benachbart­e Rehazentru­m, das ebenfalls über ein Bewegungsb­ad verfügt, könne keine neuen Gruppen aufnehmen. „Wir sind voll belegt“, sagte Karin Vogel, Geschäftsf­ührerin des Rehabilita­tionszentr­um Oldenburg.

Auf Nachfrage der Ð kündigte das Klinikum an, den Schließung­szeitpunkt noch einmal zu überprüfen. Das Klinikum hält es für möglich, den Betrieb des Bewegungsb­ades durch kleinere Maßnahmen „maßgeblich verlängern“zu können.

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BILD: KLINIKUM OLDENBURG Vor dem Ende: Das Bewegungsb­ad im Klinikum ist nach 30 Jahren sanierungs­bedürftig. Deshalb soll es dauerhaft geschlosse­n werden.

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