Auch im Klinikum schließt das Bewegungsbad
Nach dem Bischof-Stählin-Bad fällt ein weiteres Becken für den Gesundheitssport weg
OLDENBURG – Bewegung im Wasser hat vielfältige positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Sogenannte Bewegungsbecken sind im RehaBereich und der Physiotherapie nicht wegzudenken. Bereits heute reichen die Wasserflächen nicht für alle Gruppen und Therapeuten aus.
Der bestehende Engpass wird sich im Frühjahr weiter verschärfen. Denn nach dem Bischof-Stählin-Bad wird auch das Bewegungsbad im Klinikum dauerhaft schließen. Besucher werden seit einigen Tagen durch einen Aushang darauf hingewiesen, dass das Bad im April schließt.
„Das Bewegungsbad schließt zum 30. April 2019 endgültig“, bestätigt das Klinikum. Nach mehr als 30-jähriger Nutzungszeit sei das Bad baulich und technisch „sehr sanierungsbedürftig“. Die Sanierungskosten lägen „mintungen“ destens „im hohen sechsstelligen Bereich“. Sie lägen damit „in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen“.
Stationäre Patienten des Klinikums nutzten das Bad nicht. Das Bad werde inzwischen ausschließlich für ambulante Patientinnen und Patienten bzw. von Gruppen wie der Rheuma-Liga e.V. genutzt, erläutert eine Klinikum-Sprecherin. Eine Refinanzierung der erforderlichen Investitionen über ambulante Einnahmen sei nicht realisierbar.
„Aus diesem Grund musste zu unserem größten Bedauern die Entscheidung getroffen werden, das Bad zu schließen.“Alle Gruppen, die das Bad bisher nutzen, seien informiert worden.
Für die Räumlichkeiten hat das Klinikum Verwendung: Es solle für „weitere zusätzliche physiotherapeutische Leis- umgebaut werden.
Nach Meinung des Klinikums – ein Tochterunternehmen der Stadt Oldenburg – ist diese Art von Bäderbetrieb „eine öffentliche Aufgabe“. Die Stadt habe sie „längst erkannt“. Die Klinikum-Sprecherin verweist auf das aktuelle Bäder-Konzept der Stadt. Es habe „genau diese Zielsetzung“, Selbsthilfegruppen ein Angebot zu bieten.
Das benachbarte Rehazentrum, das ebenfalls über ein Bewegungsbad verfügt, könne keine neuen Gruppen aufnehmen. „Wir sind voll belegt“, sagte Karin Vogel, Geschäftsführerin des Rehabilitationszentrum Oldenburg.
Auf Nachfrage der Ð kündigte das Klinikum an, den Schließungszeitpunkt noch einmal zu überprüfen. Das Klinikum hält es für möglich, den Betrieb des Bewegungsbades durch kleinere Maßnahmen „maßgeblich verlängern“zu können.