Nordwest-Zeitung

Als Bomben Klein Bo$nho$st ze$stö$ten

Angriff galt im Kriegsjahr 1942 9cheinflug­hafen oder Flak-9tellung

- VON THOMAS HUSMANN

,in eingemauer­ter Bombenspli­tter erinnert an das Geschehen. Die Bomben fielen im 9ommer des Jahres 1942.

OLDENBURG – Gin zerfetzter Bombenspli­tter ist heute noch zu sehen. Eingemauer­t in die Wand des Bauernhaus­es an der Klein-Bornhorste­r-Straße 22 (direkter gegenüber vom Storchenne­st) erinnert er an einen Angriff im Zweiten Weltkrieg, der vermutlich dem im Ohmsteder Feld angelegten sogenannte­n Scheinflug­hafen oder der Flak-Stellung galt, die sich in Klein Bornhorst befand. Der Scheinflug­hafen sollte die Angreifer vom echten Flughafen in Alexanders­feld ablenken.

Auf einem Messingsch­ild unterhalb des Splitters ist Folgendes zu lesen: „Zum Andenken an den Bombenangr­iff vom 19. zum 20. Juli 1942“. Gestorben ist damals aufgrund eines rechtzeiti­g erfolgten Luftalarms zum Glück niemand, erzählt Hans-Hermann Mohrmann (74), der zwar nicht in Klein, sondern in Groß Bornhorst wohnt, aber Auskunft geben kann über die Geschehnis­se von damals. Seine Mutter hatte ihm davon erzählt. Die Sprengbomb­en zerstörten mehrere Häuser. Vermutlich hatten englische Flieger ihre Bombenlast in Bremen nicht loswerden können und suchten sich auf dem Rückflug ein weiteres aus militärisc­her Sicht lohnenswer­tes Ziel. Die Häuser wurden zwar stark beschädigt, konnten bis auf wenige Ausnahmen aber wieder aufgebaut werden. Auch am Hochheider Weg traf es fünf Gebäude. Schlimm hatte es auch das Anwesen von Bauer Otto Wöbken in Groß Bornhorst getroffen, in das bereits am 28. Juni 1942 eine Phosphorbr­andbombe einschlug.

Von der Flakstellu­ng ist heute nur noch ein Bunker an der Tonkuhle übrig. Der Bornhorste­r Bunkerclub hat auf dem Gelände sein Vereinshei­m. Wer heute auf der Nordtangen­te Richtung A29 die Auffahrt gen Wilhelmsha­ven unterwegs ist, fährt vor der Kurve direkt auf Klein Bornhorst zu. Die Straße sollte dort eigentlich geradeaus Richtung Elsfleth durch die Bornhorste­r Wiesen führen. Das Engagement vieler Oldenburge­r verhindert­e diesen Plan. Das Bunkergelä­nde blieb erhalten und damit auch ein Stück Oldenburge­r Geschichte.

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BILD: REPRO/THOMAS HUSMANN Schadensbe­sichtigung: Nach dem Angriff fuhren viele Schaulusti­ge nach Klein Bornhorst.
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BILD: REPRO/THOMAS HUSMANN Schwer beschädigt: Eine Bombe war in dieses Haus eingeschla­gen, dessen Sprengkraf­t die Mauern zerstörte.
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BILD: REPRO/THOMAS HUSMANN Aufräumarb­eiten: Nach dem Bombenangr­iff auf Klein Bornhorst retten die Menschen ihr Hab und Gut aus den Häusern.

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