Gutes Klima für edle Tropfen
Flaschenlager am besten schon beim Hausbau mit einplanen
Nur wenige Quadratmeter reichen schon für einige hundert Flaschen.
Die besten Bedingungen zum Aufbewahren von Wein bietet der Keller. Vom reinen Lagerraum bis hin zum repräsentativen Gewölbe reichen die Möglichkeiten.
BRACKENHEIM/TMN – Die optimalen Bedingungen lassen sich am besten erfüllen, wenn die Flaschen in einem extra Raum ihren Platz finden. „Eine Fläche von zehn Quadratmetern reicht für mehrere hundert Flaschen aus und man kann sich noch bequem bewegen, sogar mal mit Freunden ein Gläschen verkosten“, sagt Stefanie Neuschwander von der gleichnamigen Spezialbaufirma für Weinkeller.
Damit die Flaschen möglichst dunkel lagern, ist ein fensterloser Raum ideal. Die Temperatur liegt am besten zwischen 10 und 12, maximal bei 15 Grad, empfiehlt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut. Temperaturschwankungen sollten möglichst gering sein. Daher braucht der Raum eine gute Isolierung – zu den Nachbarräumen und an den Außenwänden. „Beim nachträglichen Umbau eines Kellerraumes verwenden wir Styroporplatten zur Isolierung“, erläutert Neuschwander. Auch die Tür müsse unbedingt gut gedämmt und dicht sein – damit Gerüche draußen bleiben und die Luftfeuchtigkeit drinnen.
Die Luftfeuchtigkeit sollte im Weinkeller mit 50 bis 60 Prozent höher sein als in Wohnräumen, damit der Korken nicht austrocknet. In Altbaukellern ist das meist kein Problem. „Beim Neubau wird ein gutes Weinklima geschaffen, indem man den Boden in diesem Bereich offen lässt und mit Kies ausfüllt“, erläutert Büscher.
Denn gerade die im Neubau üblichen Betonböden und -wände entziehen Feuchtigkeit. Neuschwander setzt deshalb vor die Wärmedämmung eine zweite Schalung aus Ziegeln oder Tuffsteinen. „Sie funktioniert wie ein natürlicher Feuchtepuffer und speichert gleichzeitig die Temperatur.“
Die hohe Luftfeuchtigkeit setzt einfachen Holz- oder Kunststoffregalen auf Dauer erheblich zu. Und damit sich auch kein Hausschwamm einnistet, favorisiert Neuschwander Lagersysteme aus Stein, Ton oder hochwertigem Eichenholz.
Im Idealfall wird ein Weinlager gleich beim Bau eines Hauses mitgeplant. Aber auch die nachträgliche Umrüstung ist möglich. Allerdings nicht zum Schnäppchenpreis: Bau oder Umbau sowie die Ausstattung eines Weinkellers können durchaus 15 000 Euro oder mehr kosten.