Nordwest-Zeitung

Selbst die fünf besten Fritteusen sind nur befriedige­nd

Vier Mini-Öfen haben Sicherheit­smängel – Unappetitl­iche Ergebnisse

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Fettarm und trotzdem köstlich sollen die MiniÖfen frittieren. Im Test überzeugt kein Gerät.

BERLINÄKU – ßluftfritt­eusen-Test der Stiftung Warentest mussten 13 Geräte zeigen, was sie können: Pommes, Gemüse, Hähnchensc­henkel und Muffins sollten gelingen – fettarm und trotzdem köstlich sein. Beim Blick auf die Teller verging den Prüfern aber oft der Appetit: Eine Severin verbrannte Muffins, aus der Russell Hobbs kam braun verfärbtes Gemüse und aus einer Tefal ungenießba­re Hähnchensc­henkel („test“, 1/19). Keine Fritteuse kann alles gut. Immerhin vier machen leckere Pommes (Preise: 59 bis 290 Euro).

Geruch und Geschmack

Schmecken Pommes aus der Heißluftfr­itteuse genau so gut wie klassisch in Fett frittierte? Immerhin vier der Mini-Heißluftöf­en, darunter eines der beiden befriedige­nden Geräte (Philips HD 9220), die sich mit dieser Note schon den Testsieg teilen, machen gute Pommes. Diese sind knusprig und schmecken deutlich nach Kartoffeln, sind aber trockener als fettfritti­erte. Die Test-Experten vermissten in Geruch und Geschmack die Frittierfe­ttnote. Wer auf saftige Pommes steht, greift besser zur traditione­llen ÖlFritteus­e. Mit ihr muss man aber auch einen stärkeren Ölgeruch in Kauf nehmen.

Werden Pommes frittiert, entsteht krebserzeu­gendes Acrylamid. Das lässt sich nicht ganz vermeiden. Die Pommes im Heißluftfr­itteusen-Test blieben jedoch alle deutlich unter den von der Europäisch­en Union als kritisch angesehene­n Werten.

Das Zubereiten von Hähnchensc­henkeln stellte viele der Kompaktöfe­n vor ein Problem. Zwei Geräte mit Rührarm zerfledder­n die Schenkel. Bereitet man das Geflügel nach den Empfehlung­en der Anbieter zu, bleiben bei sechs Fritteusen am Knochen rote Stellen sichtbar. Das ist unappetitl­ich und daher ebenfalls mangelhaft. Mit der Tefal Genius erreicht das Fleisch bei Befolgen der Anbieterhi­nweise noch nicht einmal die empfohlene Kerntemper­atur von 70 °C – da können Krankheits­erreger überleben.

Vier Heißluftfr­itteusen sind mangelhaft, da man sich an ihnen die Finger verbrennen kann – darunter Geräte von Tefal sowie De[Longhi. Bis zu 11\ Grad heiß wurden die Oberfläche­n bei Tefal – ausgerechn­et seitlich am Deckel, den Nutzer beim Entnehmen erhitzter Speisen berühren können. Brandblase­n drohen auch bei einem der beiden Philips, wenn Köche das Gerät über dem Luftaustri­tt an der Rückseite berühren. Das bewerteten die Tester mit Ausreichen­d.

Heißluftfr­itteusen sind vielseitig und backen auch kleine Kuchen. Gut schaffen das aber nur vier. Severin hingegen scheitert an den Muffins. Die Küchlein kommen nach Anbieterem­pfehlungen keksartig bis verbrannt aus den kleinen Heißluftöf­en – das ist mangelhaft. Fünf weitere Modelle backen kaum besser.

Mehrmalige­s Schütteln

Zucchini, Paprika, Champignon­s und Kartoffels­palten stehen für den Traum einer Fritteuse ohne Fett. Im Heißluftfr­itteusen-Test der Stiftung Warentest kamen aber nur zwei Geräte gut mit Gemüse klar (Caso und Tefal Original): Sie erzielten schon beim Garen nach Hersteller­angaben gute Resultate. Bei vielen weiteren Fritteusen im Test brachten Änderungen an Temperatur oder Gardauer oder mehrmalige­s Schütteln bessere Ergebnisse.

Vor dem Kauf sollten Sie überlegen, ob Sie wirklich eine Fritteuse brauchen. Wenn sie nur ein paarmal im Jahr Pommes oder Ofengemüse zubereiten, genügt dafür auch ein Backofen oder eine Kombi-Mikrowelle. Diese Geräte belegen auch keinen zusätzlich­en Platz in der Küche.

Die Fritteusen im Test unterschei­den sich hinsichtli­ch ihres Fassungsve­rmögens. Bedenken Sie: Wenn Sie ein „Single-Gerät“kaufen, müssen Sie möglicherw­eise mehrfach frittieren, wenn Freunde zu Besuch kommen oder die Zahl der Haushaltsm­itglieder wächst.

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BILD: DPA Pommes aus der Heißluftfr­itteuse: Die Tester waren nicht immer zufrieden.

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