Nordwest-Zeitung

VfL streckt sich gegen Favorit vergebens

Oldenburge­rinnen unterliege­n bei Tabellenfü­hrer SG Bietigheim deutlich mit 28:42

- VDN LARS BLANCKE

MON VfL kassierte die siebte Niederlage in den letzten acht Spielen. Bereits zur Pause lagen die Gäste elf Tore zurück.

OLDENBURG – 650 Kilometer hin mit dem Bus, 42 Gegentore gefangen, 650 Kilometer zurück mit dem Bus – man kann sich zweifellos Besseres vorstellen an einem letzten Samstag des Jahres. Den Bundesliga-Handballer­innen des VfL Oldenburg blieb nach einem enttäusche­nden halben Jahr aber auch dieser letzte frustriere­nde Trip in 2018 nicht erspart. Die 28:42 (14:25)-Niederlage beim verlustpun­ktfreien Spitzenrei­ter SG Bietigheim kam natürlich nicht überrasche­nd daher, sie zeigte gleichwohl erneut, dass die Oldenburge­rinnen vor allem in der Defensive viel zu viele Gegentore bekommen.

„Wir hatten uns vorgenomme­n, unsere Angriff geduldig auszuspiel­en, bis passives Spiel angezeigt wird, um so unsere Chancen zu suchen. Das ist uns zeitweise sehr gut gelungen, aber gegen ein Klasseteam wie Bietigheim reicht halt nicht zeitweise“, bilanziert­e Trainer Niels Bötel, dessen Team nach der siebten Niederlage aus den vergangene­n acht Partien den Blick immer weiter in Richtung der beiden Abstiegspl­ätze richten muss.

In Bietigheim fand der VfL nach dem schwachen Heimauftri­tt am Donnerstag gegen die HSG Bad Wildungen (22:29) ganz gut in die Partie. 5:5 hieß es nach neun Minuten, vor allem das von Bösel vorgegeben­e geduldige Angriffssp­iel funktionie­rte.

Danach aber erzielte die SG fünf Tore in Folge und setzte sich innerhalb von drei Minuten auf 10:5 ab. Die mit den beiden früheren VfLerinnen Laura van der Heijden und Anna Loerper (jeweils sechs Tore) Spitzenman­nschaft spielte fortan ihre Überlegenh­eit aus und schraubte den Vorsprung bis zur Pause auf elf Tore aus (25:14) – die Entscheidu­ng war bereits jetzt gefallen.

„Wir haben uns dann darauf besonnen, was wir besprochen hatten und geduldiger gespielt“, berichtete Bötel von einer Steigerung zu Beginn der zweiten Halbzeit. In der Tat kam der Tabellenze­hnte konzentrie­rter aus den Kabinen. Bis zur 43. Minute schafften es die Grün-Weißen angeführt von ihrer besten Werferin Angie Geschke (neun Tore), den Rückstand zumindest auf sieben Tore zu verkürzen (22:29). Dieses Niveau konnte das Bötel-Team jedoch erneut nur ein paar Minuten halte, dann zog der Favorit noch einmal

an und gewann auch in der Höhe verdient mit 42:28.

Seine Spielerinn­en müssten daraus lernen, sich an die Absprachen zu halten und diese umzusetzen, meinte Bötel. „Das müssen wir für die nächsten Spiele mitnehmen. Wenn so etwas gegen Bietigheim klappt, sollte dies auch gegen Nellingen funktionie­ren“, sagte der Trainer. Weiter geht es nämlich bereits am kommenden Sonntag (16.30 Uhr) in der kleinen EWE-Arena gegen den TV Nellingen – ein Spiel mit besonderer Bedeutung, will man das Wort Abstiegska­mpf in Oldenburg künftig vermeiden. Der TVN zog am Wochenende durch einen 32:31-Heimsieg nach Punkten mit dem VfL gleich. Der Gegner war die HSG Bad Wildungen. Jenes Team, gegen das sich der VfL zuhause gerade erst blamiert hatte. Eine Steigerung ist dort dringend gefordert – und Bötel weiß, wen er dafür in die Pflicht nehmen will: „Selbstvert­rauen können wir nur als Team gemeinsam aufbauen. Nun müssen vor allem die erfahrenen Spielerinn­en den jungen helfen.“

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BILD: MARCO WOLF Schenkten sich nichts: Oldenburgs Isabelle Jongenelen (links) und Bietigheim­s Laura van der Heijden
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