Liverpools Gala rührt Klopp fast zu Tränen
Tabellenführer besiegt Arsenal mit 5:1 – Trainer bremst Euphorie
LIVERPOOL – Schon während der Partie kamen Jürgen Klopp die Tränen, nach Schlusspfiff klopfte sich der sichtbar gerührte Coach des FC Liverpool immer wieder aufs Herz und warf Kusshändchen ins Publikum. Trotz des emotionalen Jahresausklangs bei der 5:1-Demontage des FC Arsenal wollte der Ex-Dortmunder vor dem Gipfeltreffen der Premier League mit Manchester City und Pep Guardiola aber weiter nichts von Liverpools erstem Meistertitel seit 29 Jahren wissen. „Ich bin nicht die klügste Person der Welt, aber ich bin wirklich kein Idiot“, sagte Klopp nach dem achten Pflichtspielsieg des Champions-League-Gegners des FC Bayern in Serie: „Es ist wirklich nicht wichtig, wie viele Punkte du im Dezember vorne liegst.“
Mit der Demonstration seiner Offensivstärke um Dreifach-Torschütze Roberto Firmino sowie Mohamed Salah und Sadio Mané, die jeweils einmal trafen, erhöhte der souveräne Tabellenführer der Premier League den Druck auf Man City. Sollten die weiter ungeschlagenen „Reds“das Duell am 3. Januar beim Verfolger gewinnen, bräuchte das Team des früheren BayernTrainers bei einem zweistelligen Punkterückstand schon eine immense Aufholjagd. „Es ist ein Marathon, den wir lau-
fen“, warnte Klopp dennoch.
Wenn Klopps Team in Bestform aufläuft, gibt es derzeit kaum einen Gegner, der mit der Angriffsstärke der Reds zurecht kommt. Die Arsenal-Verteidigung um ExWeltmeister Shkodran Mustafi sowie die früheren Bundesligaprofis Sokratis und Sead Kolasinac war nach der eigenen Führung durch Ainsley Maitland-Niles (11. Minute) heillos überfordert.
Liverpool konnte sich sogar aussuchen, wer jubeln durfte: Salah überließ dem Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino den Ball vor dem Strafstoß zum 5:1. „Ich habe fast geweint, weil wir alle wissen, wie sehr Mo Tore schießen will“, sagte Klopp.
Auf der Seite von Arsenal fehlte Mesut Özil mit Knieproblemen. Wie lange der deutsche Ex-Nationalspieler ausfällt, ist offen. „Ich weiß nicht, ob es groß oder nicht groß ist, aber es ist sein Knie“, sagte Gunners-Trainer Unai Emery.