Björndalen beeindruckt auch auf letzter Runde
Entkräfteter Norweger läuft bei Abschied in Schalker Fußballarena im Mixed auf dritten Platz
GELSENKIRCHEN/SID – Auf der Schlussrunde schwanden die Kräfte des Biathlon-Königs endgültig, und das war Ole Einar Björndalen auch nach seinem beeindruckenden Abschied anzumerken. Frisch geduscht hinkte der 44-jährige Norweger den Gang im Teamhotel entlang, um kurz darauf sämtliche Strapazen seines letzten Rennens zu vergessen. „Es war unglaublich“, sagte der Volksheld nach der beeindruckenden Vorstellung in der Schalker Fußballarena.
Gemeinsam mit Ehefrau Darja Domratschewa lief Björndalen bei der World Team Challenge in Gelsenkirchen mehr als ein halbes Jahr nach seinem Rücktritt auf den starken dritten Platz – und war darüber selbst ein wenig verwundert. „Ich hatte keine Kraft im Körper, da war nichts drin“, gab der mit acht olympischen Goldmedaillen dekorierte Champion zu.
Beim Sieg der Italiener Lukas Hofer und Dorothea Wierer war der Norweger vor 46142 begeisterten Zuschauern auf der letzten Runde von Benedikt Doll abgefangen worden und auf den vierten Platz zurückgefallen. Doch der Sprint-Weltmeister wartete vor dem Ziel auf die Legende und schenkte ihr beim Mixed-Staffel-Wettbewerb den Platz auf dem Podest.
„Das war eine sehr schöne Geste“, sagte Björndalen. Mit der Weißrussin Domratschewa, die wie ihr Mann nach dem Olympia-Winter zurückgetreten war, hatte er sich seit November auf das Winterspektakel im Ruhrgebiet vorbereitet. „Aber nicht so gut“, wie Björndalen einräumte. Dennoch reichte es, um bei den Besten der Welt mitzuhalten. „Hut ab vor ihm, er ist eine ziemlich beeindruckende Person für jeden Biathleten“, sagte Franziska Preuß. Die 24Jährige verpasste mit ihrem Lebensgefährten Simon Schempp nur knapp den Sieg bei der 17. Auflage des Events. Es fehlten 1,2 Sekunden für den vierten Erfolg eines Duos des Deutschen Skiverbandes.