Premieren-Show heizt Oldenburgern ein
Tournee „Connected“startete am Samstag und Sonntag in großer EWE-Arena
14. FORTSETZUNG
Wenn sich die Familie nach der Befreiung schützend vor die eigene Tochter stellte, obO wohl sie mit dem Feind, wie es immer genannt wurde, in lanO desverräterischer Beziehung gestanden hatte, dann wurde sie dorthin zurückgeschickt. Diese Frauen kamen nicht in die Lager, die so plötzlich, nicht lang nach der Befreiung von den Deutschen, überall im Land eingerichtet worden waren. Kabelvåg auf den LofoO ten war eins der kleinsten, hatte Åse gehört. Richtig groO ße Lager gab es unten in Oslo, in Bergen und in Ålesund.
Niemand hatte sich schütO zend vor sie gestellt. Die BrieO fe an ihre Mutter waren unbeO antwortet geblieben. Åse war sich nicht sicher, ob sie sie jeO mals erhalten hatte. Doch da gab es ja noch Asbjørn. Ihr Herz krampfte sich im Schmerz zusammen. Ihn hatO te sie das letzte Mal vor über einem Jahr gesehen, damals als Kurt –
„Hast du verstanden, Åse Evensen? Wenn du fertig bist mit dem Boden, gehst du ins
Der Veranstalter erwartet bis Ende Januar insgesamt 230 000 Besucher. Auch die nächste Tournee wird ihre Premiere in Oldenburg feiern.
OLDENBURG – sch ncnnw anr.. nSeiinnh tjSmn rw Orwkhrb jnm Ognnhrb mcn Tø, lgjSnnn mnk ufnjnStnSdk mnS ljSnN djnkhä cn -.mnnöjSb, AB OGgtbSjüünn Sncknn ngvG öck Wnmn zrnjrS mjSvG brnH DnjhkvG.rnm jnm tnSmnn wch cGSnn kündhrdj.ÅSnn Wcn.rbnn mcn ßnkjvGnS wchSncZnn, Dnnn tcn mcn KSnwcnSn cn mnS bSgN Znn WPWN–Snnr öntcnkE bnN .rnb nk mnw pnSrnkhr.hnSE mnw VcnmnSkÅvGkckvGnn ljSnnSN ßjnm ?VlßyE ncnwr. wnGSE ncn rökg.jh GgvGdrSÅhcbnk WnN knwö.n Hj MnSncnnnE mrk jnhnS mnw lchn. uCgnnnvhnmä ßntnN bjnbkdjnkh mnS rjZnSbnN teGn.cvGnn –Sh üSÅknnhcnSh,
„nhnSnrhcgnr.n a!nkh.nS Hncbnn rötnvGk.jnbkSncvGn jnm r..nkrwh cwügkrnhn –jiN hSchhn, Dcn Dcrög.g Pr.dnS rjk lrctrn injnSn cGSn cw Djndn. mnS “r..n Gn.. .njvGhnnmnn Oücn.bnSÅhn wch rhnwönSrjN önnmnS KSÅHckcgn jnm FnN kvGtcnmcbdnch mjSvG mcn –SnN nr jnm Hncbnn mrönc ncnn MnSN kücn.hn LncvGhcbdnch,
Dcn öncmnn ådSrcnnS pr.nScc jnm –nrhg.cc Mgw Djg „bnrhgM öntncknn önc cGSnw Krk mn mnjR rji rn Ohrnbnn wgnhcnSN hnn a.ehHnn öncw “rnmkhrnm rjZnSbnteGn.cvGn aeSünSönN GnSSkvGjnb, Fnnrjkg tcn mcn öncmnn fSrnHgknn zj.nk lSjN Zimmer der Leiterin. Du wirst dort erwartet.“
Die Stimme wurde von fesO ten, kurzen Schritten fortgeO tragen. Åse konnte mit den Fingern das Zittern der Dielen ertasten, bis das Geräusch schließlich verhallt war. Nun wischte sie, so schnell sie konnte. War es ein gutes ZeiO chen, dass sie Besuch hatte, oder nicht? Wer mochte das sein? Nach endlosen Wochen der Einsamkeit auf dieser dunklen Insel, die immer nach getrocknetem Fisch stank. In dieser bedrückenden Düsternis der kalten Räume, wo sie mit den anderen FrauO en schlief und aß. Wo sie Arbeiten verrichten mussten, die dem Wiederaufbau des Landes dienten. Jeder Knoten, den sie in zerschlissene Netze knüpften, sollte ihnen den Weg zurück in die GemeinO schaft guter Norweger ebnen.
Schweiß lief ihr trotz der Kälte in den Nacken. Sie hob kurz den Kopf zum Fenster hoch, doch das trübe DämO merlicht des Morgens in dieO ser Polarnacht gab ihr kaum einen Anhaltspunkt dafür, wie weit fortgeschritten der Tag ücn jnm zISJwn “jbgE mcn kcvG bnbnnknchcb jnhnS UjGc.innrGN wn ncnnk OvG.njmnSöSnhhk cwN wnS tcnmnS cn kvGtcnmn.nSSnN bnnmn “eGnn drhrüj.hcnSnn,
f!S Mcn.n LrvGnS kgSbh KSgN inkkgS Prvdg rjk Rjkk.rnm, –n ncnnw OtcwwcnbNKgg.N OüSjnböSnhh jnm rji kncnnw lSrwüg.cn .nbh nS jnönN kvGtnShn tcn Gr.köSnvGnScN kvGn Ohjnhk Gcn jnm öntnckh kcvG ncvGh njS r.k aennnS mnS –hG.nhcdE kgnmnSn rjvG cw ßnN SncvG mnS O.rükhcvdNCgwnmy,
F.ncvG mSncwr. Hncbhn cn mnS Htnchnn “Å.ihn mnS pnSrnkhr.N schon war.
Seit jenem Oktobertag in Tromsø, als man sie auf das Schiff gebracht hatte, waren die Tage und Nächte eine einO tönige Aneinanderreihung immer gleicher Bilder, StimO men und Gerüche gewesen, die ab November ja nicht einO mal durch den Wechsel zwiO schen Hell und Dunkel unterO scheidbar gewesen waren.
Åse war das nur recht geO wesen, wie sie bald bemerkte. Durch diesen grauschmutziO gen Nebel, der alle Tage und Nächte gleichmäßig verhüllte, war es ihr möglich gewesen, in einen Zustand zu gelangen, der sie in ihrem tiefen KumO mer für die Außenwelt unO erreichbar machte. Der Schmerz war wie die Sonne in der Polarnacht – es gab ihn, doch er war nicht zu sehen. Åse hatte diesen unerträgliO chen Schmerz in einem Teil ihres Seins versteckt, den sie hjnb mcn Drnvni.ggS DnkhSjvN hcgn CSnt ?r.k DDC öndrnnhy rjk OvGtncnijSh cGS SncvGGr.N hcbnk RnünShgcSn cw ßnSncvG ßSnrdmrnvn, ßnkgnmnSk mcn DrSöcnhjnb wch ncnnS scN kvGjnb rjk örySckvGnS pg.dkN wjkcd ?mrHj lSrvGhnnNa.ncN mjnby jnm wgmnSnnn lnvGN ngönrhk tjkkhn mrönc mrk -.N mnnöjSbnS Kjö.cdjw Hj önN bnckhnSn,
f!S mcn wjkcdr.ckvGn ånhnSwr.jnb kgSbh mnS OÅnbnS jnm agwügnckh RydE mnS cnN HtckvGnn inkhnS ßnkhrnmhnc. mnk ufnjnStnSdkä ckh, nicht offenbaren wollte. Das hatte sie so beschlossen. Denn Schmerz bedeutete Empfindung. Nur so konnte Åse in dieser Zeit der EntwürO digung, des Verlustes, der EntO menschlichung überleben.
Wer besuchte sie da? Keine von uns wird von irgendjeO mandem dort draußen geO wollt, dachte sie ohne BitterO keit. Tysketøser waren sie, Deutschenflittchen. Das hatte die Menge in Tromsø geO zischt. Erst war es nur einer gewesen, dann fielen sie alle ein. „Tysketøser, tysketøser, tysketøser!“Sie waren zur Meute geworden.
Am Kai hatte sie Borghild neben ihren drei Brüdern steO hen sehen. Sie hatten sie unO verschämt angegrinst, Triumph stand in Borghilds graukalten Augen.
Åse war schneller durch die Menge gegangen, hatte verO sucht die Ohren zu verschlieO
–w Orwkhrb kgSbhnn mcn FSnnn OücSchk mnS lOF “rhhnnN OrnmdSjb i!S ncnnn rjkbnN HncvGnnhnn pgSbnkvGwrvd rji r..nkE trk mr ngvG dgwwnn kg..hn, f!S cGSn DrSöcnhjnb uaSnökn cw RncvG mnS OnnrnnN wgnnnä tjSmnn kcn önc mnS WSeiinjnb mjSvG LjhH –.niknn ?VlßNpcHnüSÅkcmnnhy mcSndh bnrmn.h ?uncnn WGSn i!S jnkE mrkk cGS tcnmnS mrönc kncmäy, lrbk mrSrji ör.rnvcnShnn mcn sÅmvGnn Mgw åncvyv.nNlnN rw rjk “rSükhnmh Hj cGSnS CGgSngbSricn ußnrhk gi hGn jncMnSknä rji WcnSÅmnSn, ßen. Sie schrien es jetzt. JeO mand spuckte auf das MädO chen, das vor ihr ging. Sie lieO fen schneller. Sie hetzten. Schließlich rannten sie zum Boot, noch zwanzig Meter, noch zehn. Die Menge drängO te sich drohend näher an sie heran. Sie wurden gestoßen. Åse spürte Ellbogen und raue Hände. Sie erreichte die LeiO ter, die ihr wie ein RettungsO anker erschien. Sie drehte sich mit dem Rücken zum Meer und begann hinunterzusteiO gen. Sie merkte, wie sie bebte, und versuchte, sich auf die rostigen Eisenstufen zu konO zentrieren, die an den RänO dern mit glitschigem, grünem Moos bewachsen waren. Hier konnte man, wenn man sich nicht richtig festhielt, leicht abrutschen.
Die junge Frau, die nach ihr hinuntersteigen wollte, wurde von der aufgebrachten Menge daran gehindert. NieO mand versuchte, die MädO chen vor dem tobenden Mob zu schützen. Die SchiffsO mannschaft und ein Polizist sahen unbeteiligt zu. Der PoliO zist trieb sie mit einer ungeO duldigen Handbewegung zur
VgvG cn øA tnchnSnn mnjhN kvGnn OhÅmhnn wrvGh mcn uCgnnnvhnmäNlgjS önc cnkbnN krwh T4 pnSrnkhr.hjnbnn OhrN hcgn, DnS Vlß nStrShnh mrönc dnrüü øT0 000 ßnkjvGnS, Dcn K.rnjnbnn jnm pgSönSnchjnN bnn i!S mcn nÅvGkhn lgjSnnn .rjinn mnStnc. kvGgn rji “gvGhgjSnn, –ö mnw ø8, DnN HnwönS ø0A9 tnSmnn mrnn tcnmnS GgvGdrSÅhcbn –hG.nhnn brnH DnjhkvG.rnm cn –hnw Gr.hnn, Dnn –jihrdh HjS TT, –ji.rbn mnk ufnjnStnSd mnS ljSndjnkhä wrvGh hSrmchcgnkN bnwÅZ tcnmnS -.mnnöjSb, Eile an. – „Åse!“
Sie konnte Marits angstO erfüllte Stimme über sich höO ren und schaute hoch. Nie zuO vor hatte Åse ihre Freundin und Zimmergenossin so ängstlich erlebt. Immer hatte sie allem trotzig und selbstbeO wusst die Stirn geboten. Vor der Befreiung des Landes soO wieso. Aber auch danach, als einige der „guten“Norweger die Oberhand bekamen. Die hatten die zurückgelassenen Bestände der deutschen BeO satzungsmacht eiligst in ihre eigenen Keller und Lager geO räumt und die Unterlagen mit den Namen derer, die für die Deutschen gearbeitet hatten, verschwinden lassen. Kurz zuO vor hatte Marit von ihrer Schwangerschaft erfahren und es, wie Åse fand, sehr geO lassen genommen.
„Schade, dass das mit den Sonderrationen jetzt nicht mehr klappt“, war ihr lakoniO scher Kommentar gewesen. Åse hatte sich über Marits Schwangerschaft gefreut. Vielleicht würden sie nun eine Art kleine Familie werden.
FORTSETZUNG FOLGT