Nordwest-Zeitung

Tpinatmatr­ose auch mit 90 noch ein Champion

Comic-Legende Popeye deutlich verjüngt – Inbegriff für Amerika

- VON CHRISTINA HORSTEN

NEW YORK – Eigentlich war Popeye nur als Nebenfigur gedacht. Für die Zeitung „New York Journal“hatte der Autor und CartoonZei­chner Elzie Crisler Segar seit 1919 eine Serie rund um die Protagonis­ten Castor Oyl, Olive Oyl und Ham Gravy (auf Deutsch etwa: Rizinusöl, Olivenöl und Bratensaft) entworfen. Die Comic-Reihe „Thimble Theatre“schaffte es zu einiger Beliebthei­t, aber der Durchbruch kam erst am 17. Januar, vor genau 90 Jahren, als eine neue Figur auftauchte: Popeye.

Der Name bedeutet etwa „Glatzauge“. Popeye ist ein Seemann mit einer Matrosenmü­tze, die sein linkes Auge stets verkniffen aussehen lässt, einem Anker-Tattoo auf dem überdimens­ionalen linken Unterarm und einer Pfeife im Mund. Er war schnell der Star des Cartoons – und bald auch zahlreiche­r Zeichentri­ckserien, Filme und Computersp­iele.

„Ja think I’m a cowboy?!“, ist Popeyes erster Satz bei seinem ersten Auftritt im Comic – „denkt ihr etwa, ich sei ein Cowboy?“. Einige Monate später küsst ihn die süße Olive Oyl, in den deutschen Ausgaben als Olivia bekannt, auf die Wange. Und Popeye ist unsterblic­h verliebt. Der Seemann gibt sich oft knurrig, ist aber herzensgut. Braucht er Superkräft­e, schüttet er sich den Inhalt einer Dose Spinat in den Mund – was den Spinatverk­auf in den USA angeblich um rund ein Drittel steigen ließ.

Inspiratio­nen fand Zeichner Segar in seiner Heimatstad­t Chester im USBundesst­aat Illinois, wo die Comic-Legende bis heute mit einem kleinen Museum und einem jährlichen Picknick gefeiert wird. Mitte der 40er Jahre kam Popeye erstmals in Farbe in die Kinos und 1957 erlebte er sein Fernsehdeb­üt.

Der Spinatmatr­ose wurde auch in den entferntes­ten Ecken der Welt zu einem Inbegriff für Amerika, ähnlich wie Micky Maus, Coca-Cola oder Blue Jeans. Zeichner Segar erlebte das nicht mehr, er starb 1938 und wurde durch viele Nachfolger ersetzt.

Popeye ging in die Populärkul­tur ein, wurde von Roy Lichtenste­in gemalt und von Jeff Koons zur Statue verarbeite­t. Zu seinem 75. Geburtstag leuchtete 2004 die Spitze des Empire State Buildings in New York spinatgrün. Zu seinem

90. aber ist der Spinat-Held ein wenig aus dem Scheinwerf­erlicht verschwund­en, zu groß scheint die Konkurrenz neuer Comic-Superhelde­n, die nicht erst Spinat schlürfen müssen.

Die Firma hinter Popeye, King Features, hat zum 90. Geburtstag eine Reihe neuer Kurz-Videos produziert und ihren Star darin deutlich verjüngt. „Er ist nicht alt, er ist nicht jung“, sagte Firmenpräs­identin C.J. Kettler der „New York Times“. Aber er sei immer noch stark – ein Champion der Unterdrück­ten. Bittet um Simpson

DTipps: Jessica

ie US-Sängerin JESSICA SIMPSON (38) hat ihre Fans um Tipps für ihre geschwolle­nen Füße gebeten. Simpson erwartet ihr drittes Kind, sie schickte einen Hilferuf an ihre Follower. Zu einem Foto von ihrem sichtbar angeschwol­lenen Fuß schrieb sie auf Instagram: „Irgendwelc­he Heilmittel?! Hilfe !!!! “. Die Fans gaben Hilfestell­ungen wie „Kompressio­nsstrümpfe helfen“oder „Füße hoch!“.

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DPA-BILD: KING FEATURES SYNDICATE- Feiert 90. Geburtstag: Popeye, eine Comic-Figur des amerikanis­chen Zeichners Elzie Crisler Segar
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DPA-BILD: NELSON

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