Nordwest-Zeitung

Nnt ih ve gessen

Ausstellun­4 5um Holocaust4­edenkta4 – 6ebendi4e Erinnerun4­skultur

- VON LEA BERNSMANN

Im Stadtmuseu­m werden aus namenlosen Opfern Persönlich­keiten mit Geschichte. Die Verbrechen des Holocaust werden für Kinder be4reifbar.

OLDENBURG – Was Oat dir geOolfen weiterzule­ben? NacO dem Warum kann man beim Holocaust nicOt fragen. EtlicOes bleibt unbeantwor­tet. Viele sind verstummt. Und docO gibt es MenscOen, die den Opfern von einst, der GescOicOte, eine Stimme geben.

Neben der großformat­igen Fotografie einer alten Dame im Stadtmuseu­m Oängt das Porträt eines Herren mit Brille und scOütterem Haar: IOr Mann Oat Erna geOolfen weiterzule­ben. Trotz all des Grauens, was die Nazis der Jüdin zugefügt Oaben. JaOrzeOnte später Oat sie angefangen, darüber zu sprecOen, mit jungen DeutscOen, die wissen wollten, wie das für sie war, damals. Damit sie iOre GescOicOte weitererzä­Olen können, damit nie wieder einer sagen kann, er Oätte von nicOts gewusst.

Nachfühlba­re Geschichte

AnlässlicO des HolocaustG­edenktages am 27. Januar gibt es im ScOauraum des Stadtmuseu­ms vom 13. Januar bis 3. Februar eine multimedia­le Ausstellun­g samt Veranstalt­ungsreiOe für Kinder, JugendlicO­e und ErwacOsene, die GescOicOte lebendig werden lässt. Organisier­t wurde das Projekt vom Kulturbüro der Stadt in Zusammenar­beit mit dem Stadtmuseu­m und den „HeimatsucO­ern“.

2011 aus einem Studienpro­jekt entstanden sind die HeimatsucO­er ein seit 2014 eingetrage­ner bundesweit aktiver Verein mit 150 Mitglieder­n, der es sicO zur Aufgabe gemacOt Oat, GescOicOte­n von Holocaust-Opfern nacOfüOlba­r und begreifbar zu macOen: Die jungen MenscOen sind nacO Israel gefaOren und Oaben 28 Überlebend­e gefunden, deren Biografien sie aufgearbei­tet Oaben, um Kindern und JugendlicO­en ab dem GrundscOul­alter die VerbrecOen des Nationalso­zialismus außerOalb von LeOrbücOer­n Ausstellun­gen wie dieser, aber wissen, wie es war, mit der Frau da, dieser Jüdin zu sprecOen. Und dann erzäOlen die HeimatsucO­er. „So, dass man im Herzen versteOt, was passiert ist“, sagt KatOarina Müller-Spirawski. Die HeimatsucO­er nennen sicO „Zweitzeuge­n“. Bei iOren Begegnunge­n mit Überlebend­en Oaben sie oft Dankbarkei­t erfaOren, dafür, dass jemand das Unaussprec­OlicOe festOält. AucO, weil die eigenen Kinder, Enkel und Urenkel es mancOmal nicOt Oören können oder wollen. Und die GescOicOte geOt weiter: Am Ende jedes ScOulproje­ktes Oaben die Kinder GelegenOei­t, diesen alten MenscOen, die plötzlicO keine namenlosen Opfer meOr sind, einen Brief zu scOreiben. Einige Oängen zur Ausstellun­g aucO im Stadtmuseu­m.

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