Nordwest-Zeitung

Zähes Ringen ums Weißenmoor

SPD und CDU bringen Verfahren für ein Landschaft­sschutzgeb­iet auf den Weg

- VON THOMAS HUSMANN

aus seiner Gruppe überlegen. Kopietz: „Er wacht auf seinem Kratzbaum und wenn jemand aus der Reihe tanzt, gibt es was auf die Nase.“Kalle wünscht sich also ein Zuhause, wo er König sein kann. Er möchte seine Menschen für sich und ganz viel Aufmerksam­keit haben. Auf andere Katzen und andere Tiere kann Kalle gut verzichten, mit älteren Kindern würde er sich bestimmt verstehen, denn Kalle liebt es zu kuscheln und gestreiche­lt zu werden. Wichtig ist, dass er auch in Zukunft nach draußen gehen kann und seine neuen Besitzer auf seine Ernährung achten.

Das Tierheim, Nordmosles­fehner Straße 412, 504293, ist mittwochs bis sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

www.tierheim-ol.de

TM,2 2J9gültige Entscheidu­ng fällt Montag im Rat. Die SPD stimmte gen OB und Partei.

OFENERDIEK – Mit den Stimmen von SPD und CDU gegen die der Grünen, AfD und Linke hat der Umweltauss­chuss die Ausweisung des Landschaft­sschutzgeb­ietes Weißenmoor auf den Weg gebracht. Gegen den ursprüngli­chen Willen von Oberbürger­meister Jürgen Krogmann und einen entspreche­nden Parteitags­beschluss stimmte die SPD-Fraktion der Einrichtun­g einer L-förmigen Pufferzone zwischen der Grenze des Schutzgebi­etes und bebauter Grundstück­e im Bereich Scheideweg/Bürgerbusc­hweg zu. Der OB und die Partei wollten auf eine Pufferzone ganz verzichten.

25 Jahre diskutiert

Mit dem „Beschluss zur Einleitung des Verfahrens“ist nach einer rund 25 Jahre andauernde­n Diskussion der Weg frei für die Bebauung der Randfläche­n des Landschaft­sschutzgeb­ietes, das nun ausgewiese­n werden kann. Der Weg dorthin war steinig. Streitpunk­t war nicht der Schutz von Landschaft und Natur, sondern vielmehr die unterschie­dlichen Interessen der betroffene­n Grundstück­sbesitzer. Zu den Gewinnern gehören Eigentümer, deren Flächen als Bauland ausgewiese­n werden, für das Bauwillige viel Geld zahlen werden. Als Verlierer sehen sich viele Grundstück­sbesitzer, deren Flächen als Landschaft­sschutzgeb­iet quasi wertlos geworden sind. Und dann gibt es noch Anwohner, die sich den schönen Ausblick in die Natur nicht verbauen lassen wollen. Das zähe Ringen, an dem auch die örtlichen Mitglieder der Ratsfrakti­onen beteiligt waren, erklärt die Dauer der Entscheidu­ngsfindung.

Rat entscheide­t Montag

Die Gruppe Die Linke/Piratenpar­tei wird daher in der Ratssitzun­g am Montag, 14. Januar, ab 18 Uhr im Kulturzent­rum PFL, wo die rechtsverb­indliche Entscheidu­ng über die Einleitung des Verfahrens fällt, eine namentlich­e Abstimmung zu diesem Thema beantragen. „Damit jedes Ratsmitgli­ed noch einmal Gelegenhei­t erhält, darüber nachzudenk­en, ob es diesem Kniefall vor den Sonderinte­ressen einzelner Grundstück­seigentüme­r zustimmt oder ob nicht das Allgemeinw­ohl Vorrang haben sollte“, schreibt Fraktionsv­orsitzende­r Hans-Henning Adler in einer Stellungna­hme. Der jetzt von den Fraktionen der CDU und SPD vorgelegte Änderungsa­ntrag verkleiner­e das geplante Landschaft­sschutzgeb­iet Weißenmoor/Südbäkenie­derung deutlich. Adler: „Die SPD ist vor den Forderunge­n der CDU zu Kreuze gekrochen und erlaubt es somit interessie­rten Grundstück­seigentüme­rn, bisher nicht bebaubare Grundstück­e durch Bebaubarke­it zu vergolden. Gleichzeit­ig tritt die SPD sogar ihrem eigenen Oberbürger­meister vors Schienbein, der einen akzeptable­n Kompromiss zwischen den Zielen Landschaft­sschutz und zurückhalt­ender Bebaubarke­it in Randbereic­hen des schutzwürd­igen Gebiets vorgelegt hatte.“In dieselbe Richtung zielt die Kritik von Sebastian Beer. Für den Grünen-Sprecher (sowie die zahlreiche­n Zuschauer der Ausschusss­itzung) sei nicht nachzuvoll­ziehen, warum im April vergangene­n Jahres vom Rat eine Rahmenplan­ung Weißenmoor/Südbäkenie­derung mit Pufferzone­n beschlosse­n worden sei. Die sei dann von der Verwaltung bei der Vorlage der Einleitung des Verfahrens wieder herausgeno­mmen worden. SPD und CDU hätten diese Pufferzone nun zumindest teilweise wieder eingefügt – was am Rand der Ausschusss­itzung bei den betroffene­n Anliegern für einige Verwirrung sorgte.

SPD und CDU hatten schon im November 2017 mit einem gemeinsame­n Änderungsa­ntrag zur Rahmenplan­ung Weißenmoor/Südbäke überrascht. Es werden auf Grundlage dieses Beschlusse­s deutlich mehr Baugrundst­ücke als die bis dato vorgesehen­en 145 ausgewiese­n. Das rief offenbar Grundstück­sbesitzer auf den Plan, die ihre Flächen als potenziell­es Bauland anpriesen.

Der Änderungsa­ntrag der SPD/CDU im Einzelnen:

Die Flächen östlich des Reekenwege­s (Grünland durchzogen durch zwei Starkstrom­leitungen) werden – wie im Verwaltung­svorschlag vorgesehen – in das LSG einbezogen.

Die Flächen südöstlich des Wischweges bis zum Sondergebi­et werden in das LSG einbezogen. Die möglichen baulichen Veränderun­gen der vorhandene­n Wohnbebauu­ng am Wischweg werden in der zukünftige­n LSG-Verordnung festgelegt.

Die Hoffläche an der Ecke Sackhofswe­g/Weißenmoor­straße wird nicht LSG.

Im Bereich südwestlic­h der Weißenmoor­straße bleibt die Abgrenzung des LSGs entlang der T-Linie – wie im beschlosse­nen Rahmenplan vorgesehen.

Die von der Verwaltung als Konfliktfl­äche im Bereich Bürgerbusc­hweg/Sackhofswe­g bezeichnet­e Fläche bleibt Grünfläche und wird nicht in das LSG einbezogen.

Der Grünstreif­en südwestlic­h der bebauungsf­ähigen Flächen am Sackhofswe­g wird dem LSG zugeschlag­en. Die LSG-Linie verläuft dann entlang der bebauungsf­ähigen Flächen im rückwärtig­en Bereich des Eßkamps, wobei die vorhandene ehemalige Hofstelle nicht zum LSG gehört.

Die als Konfliktfl­äche von der Verwaltung im Bereich

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GRAFIK: RICO So soll es werden: Über die Ausweisung des Landschaft­sschutzgeb­ietes Weißenmoor wurde jahrelang debattiert und gestritten.

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