Gleiches Geld, gleiche Arbeit
Betrifft: „Ohne Not in Not“, Kommentar von Lars Laue zum Streit um die LehrerArbeitszeit, Meinung, 29. Dezember
Was gibt es da zu meckern? Kultusminister Tonne hat die Ergebnisse seiner Expertenkommission bekanntgegeben, unter anderem, dass bei Grundschul-Lehrkräften die Arbeitszeit um 26 Minuten unter der Soll-Arbeitszeit liegt (das ist gar nicht so wenig, oder?).
Was für einen Sturm gäbe es wohl, wenn herauskäme, dass er das unter den Teppich gekehrt hätte?
Vermutlich haben ziemlich viele Menschen ziemlich wenig Verständnis, wenn jetzt Lehrerinnen und Lehrer mehr Geld für weniger Arbeit fordern.
Eine Lehrerin, die sagt, sie unterrichte 28 Stunden, unterrichtet 21 (Zeit-)Stunden. Gerade mal durchgezählt: Im laufenden Schuljahr an 213 Schultagen, freie Tage bei Teilzeit nicht gerechnet. Das Ganze bei einem Gehalt, das überschlägig doppelt so hoch ist wie bei einem Handwerksgesellen oder einer Pflegerin.
„Gleiches Geld für gleiche Arbeit“fordert die GEW mit ihrer Chefin Laura Pooth? Die „Unverschämtheit“(OT) dürfte ganz auf ihrer Seite liegen. Die Spanischlehrerin am Gymnasium muss eine Schülerarbeit über ein Gedicht von Federico Garcia Lorca im Leistungskurs fachgerecht betreuen und bewerten können – in spanischer Sprache. Ist ein Diktat in Klasse 3 wirklich „gleiche Arbeit“?
Ralf Beiderwieden
Oldenburg