Nordwest-Zeitung

Container-Bergung verzögert sich

Frachter „MSC Zoe“hatte Abkürzung genommen

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BORKUM/DPA – Die Bergung von Containern des Frachters „MSC Zoe“in der Nordsee durch ein Spezialsch­iff wird sich nach Angaben des deutschen Havariekom­mandos voraussich­tlich weiter verzögern. „Aufgrund des anhaltende­n Sturms und der schlechten Wetterauss­ichten der nächsten Tage könnte die Bergung erst am Mittwoch möglich sein“, erklärte eine Sprecherin am Sonntag. Zuvor war das deutsche Havariekom­mando noch davon ausgegange­n, dass das Bergungssc­hiff „Atlantic Tonjer“am Montag beginnen könne.

DEN HAAG/BORKUM/DPA – Weiterhin beschäftig­t die „MSC Zoe“Politik und das Havariekom­mando. Ein Spezialsch­iff ist in der Nordsee vor der Ems-Mündung eingetroff­en. Es soll nun mehrere Container aus dem Wasser bergen. Allerdings machte das Wetter dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Am Wochenende konnte nicht damit begonnen werden. Fünf Meter hohe Wellen und „die hohe Windstärke von sieben bis acht“im Fahrwasser der Ems sorgten am Sonntag dafür, dass die „Atlantic Tonjer“mit einem 50-Tonnen-Kran im Haven Eemshaven blieb, so eine Sprecherin des Havariekom­mandos.

Das Schiff hatte auf dem Weg nach Bremerhave­n in der Nacht zum 2. Januar 291 Container verloren. Die Recherchen der hatten ergeben, dass der Frachter mit einem Tiefgang von 16 Metern eine Abkürzung genutzt hatte. Die Meerestief­e auf dieser Route liegt bei nur 17 Metern.

Die Generaldir­ektion Wasserstra­ßen und Schifffahr­t bestätigte bereits, dass die „MSC Zoe“diese Abkürzung genommen hat. Als Antwort auf den Bericht der fordert der niedersäch­sische Umweltmini­ster Olaf Lies (SPD): „Tankern ist wegen der Nähe zum Nationalpa­rk und der geringen Tiefe diese Route ab einer gewissen Größe untersagt. Für Containers­chiffe gilt diese Regelung nicht. Dies ist nicht nachvollzi­ehbar und muss dringend geändert werden.“

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