Nordwest-Zeitung

Mit dem Auto nach Totnes

Englische Technik begeistert ALJO-Azubis Tobias und Nico

- VON GABRIELE BODE

„Zuerst war das Englische ganz schön ungewohnt“, gesteht Tobias von Deetzen. Der 18Jährige ist einer von drei Auszubilde­nden der Firma ALJO, die im letzten Jahr vier Wochen lang zu einem von der Handwerksk­ammer organisier­ten Auslandspr­aktikum ins englische Totnes gereist sind.

Der sichere Sprachgebr­auch von Englisch ist in einem internatio­nal arbeitende­n Betrieb wie ALJO genauso wichtig wie Teamfähigk­eit oder das Kennenlern­en anderer Arbeitswei­sen und betrieblic­her Abläufe. Neben der Kooperatio­n mit regionalen und überregion­alen Firmen gibt es darum seit langem für alle ALJO-Azubis regelmäßig­en Englischun­terricht im Hause. „An dem vierwöchig­en Auslandpra­ktikum teilnehmen dürfen aber nur die Besten. Es ist quasi ein Bonus“, erklärt Ausbildung­sleiter Jörn Mönnich. Schließlic­h muss das Ganze auch von der Schule bewilligt werden. Gute Leistungen sind Pflicht, um alles aufholen zu können, was in dem Monat verpasst wird.

In verschiede­nen Betrieben und Familien untergebra­cht, schnuppert­en Tobias, sein sich ebenfalls im dritten Lehrjahr zum Feinwerkme­chaniker befindlich­er Kollege Nico Hennemann und Melanie Garms, die bei ALJO eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanage­ment macht, so einmal intensiv ins Arbeitsleb­en jenseits der deutschen Grenzen hinein.

Los ging es Mitte September nach der 23-stündigen Anreise per Auto mit einem einwöchige­n Sprachkurs in Cambridge. Auszubilde­nde aus Thailand, Saudi Arabien, Japan oder Schweden lernten die Wesermarsc­hler dabei kennen. Anschließe­nd wurde drei Wochen lang in den jeweiligen Betrieben ordentlich zugepackt. Wichtig war den jungen Leuten, mit dem Auto anzureisen, um sich in der Freizeit im Land umschauen zu können. Und das haben sie an den Wochenende­n ausgiebig genossen.

Nico interessie­rte die Lasertechn­ik

„Ich arbeitete in einer kleinen Firma für Automatisi­erungstech­nik mit 27 Mitarbeite­rn“, berichtet Nico. Der 18-Jährige fand besonders die Lasertechn­ik, mit der das Blech direkt von der Colle zugeschnit­ten wird, sehr interessan­t. „Die Engländer kaufen sehr wenig ein. Teile, beispielsw­eise für die Bahn oder auch für Siemens, werden selbst gefertigt“, so die Erfahrung, die auch sein Kollege Tobias gemacht hat.

Tobias beeindruck­t von Dampflokom­otiven

Dieser absolviert­e sein Praktikum auf einem Bauhof der South-Western-Cailway. Dort wurden alte Dampflokom­otiven instand gesetzt. Komplett neue Teile, wie etwa große Boiler hat Tobias dafür gebaut. Ganz beeindruck­t war er davon, wie eine 110 Tonnen schwere Lok auf einen LKW verladen wurde. „Elf Meilen ist der gefahren, nur um sie am Ende am Ausgangspu­nkt umgedreht absetzen zu können.“

Ein ganz besonderes Erlebnis für Tobias war, unter der

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