Region setzt aufs Eigenheim
Mietwohnungen spielen in Weser-Ems-Gebiet vielerorts nur untergeordnete Rolle
Es gibt Unterschiede zwischen Stadt und Land. Am höchsten ist der Mietwohnungsanteil in Wilhelmshaven.
OLDENBURG/AURICH/FRANKFURT – Deutschland gilt als Mietwohnungsland. Doch in weiten Teilen des Weser-EmsGebietes wohnen die Menschen bevorzugt in den eigenen vier Wänden, wie aus einer jetzt veröffentlichten Studie des Immobiliendienstleisters Savills hervorgeht.
Laut den Ergebnissen des Zensus, auf die
Savills primär zurückgreift, werden deutschlandweit rund 52 Prozent aller Wohnungen zur
Miete angeboten. Im Weser-Ems-Gebiet werden dagegen nur in den Städten Wilhelmshaven (65 Prozent), Osnabrück (65) und Oldenburg (59) mehr Wohnungen zur Vermietung offeriert, als selbst von den Eigentümern bewohnt. In einigen Landkreisen, wie Aurich (28,9 Prozent) und Wittmund (29,7), liegt der Anteil von Mietwohnungen am Gesamtbestand sogar unter 30 Prozent – auch im bundesweiten Vergleich sind das mit die niedrigsten Werte.
Einen Grund für diesen hohen Anteil von Wohneigentümern im Weser-Ems-Gebiet nennt Savills nicht. Allerdings zeigt sich auch im Nordwesten eine Entwicklung, die bundesweit zu beobachten ist: Während in den kreisfreien Städten rund 65 Prozent aller Wohnungen zur Vermietung angeboten werden, liegt der Anteil in den Landkreisen im Schnitt nur bei 40 Prozent. „In über der Hälfte aller deutschen Kreise dominiert selbstgenutztes Wohneigentum“, sagt Savills-Experte Matti Schenk.
Die höchsten Mietwohnungsanteile bundesweit finden sich der Immobilien-Studie zufolge in den ostdeutschen Städten Rostock (82,7 Prozent), Potsdam (81,7) und Berlin (81,5). In Norddeutschland hat Hamburg den höchsten Mietwohnungsanteil mit 75,1 Prozent. Bundesweit am niedrigsten ist dieser Anteil in den saarländischen Kreisen Merzig-Wadern (24) und St. Wendel (24,8).
„In über der Hälfte aller deutschen Kreise dominiert selbstgenutztes Wohneigentum“SAVILLS-EXPERTE MATTI SCHENK