In Oldenburg sitzen die Experten für den Brexit
Im Service-Center der Stadtverwaltun2 laufen alle Anrufe der landesweiten Hotline auf
OLDENBURG/HANNOVER – Wer Fragen zum Brexit hat, der kann sich bedenkenlos an die Oldenburger Stadtverwaltung werden. Bessere Experten zum Thema als die Mitarbeiter des Service-Centers sind in diesen Tagen in Niedersachsen schwerlich zu finden.
Dass ausgerechnet hier soviel Kompetenz rund um den Brexit beheimatet ist, hat natürlich einen Grund: Denn hier hat das niedersächsische Europaministerium die Zentrale seiner landesweiten Hotline zu Fragen zum Brexit eingerichtet. Jeden Tag werden die 39 Mitarbeiter vom Ministerium über Neuigkeiten und Entwicklungen informiert, damit sie immer auf dem Laufenden sind und kompetent Auskunft geben können. Alle Fragen, die zu speziell sind, werden gesammelt und dann an einen Experten im Ministerium weitergeleitet. Das heißt, es gibt einen ständigen Austausch und Informationsfluss zwischen Hannover und Oldenburg.
Warum die Wahl ausgerechnet auf Oldenburg fiel? Das 2008 gegründete ServiceCenter hat sich über die Jahre einen hervorragenden Ruf als Dienstleister in Sachen Bürgertelefon erarbeitet. Die ursprünglich als Telefonzentrale für die Stadtverwaltung gedachte Abteilung bearbeitet inzwischen monatlich mehr als 40 000 Anrufe für die Verwaltungen der Stadt Wilhelmshaven, der Gemeinden Wardenburg und Ganderkesee, der Landkreise Friesland und Grafschaft Bentheim, der Samtgemeinde Artland, der Jobcenter Oldenburg und Friesland sowie während der Karnevalstage der Stadt Köln und anderer Karnevalshochburgen.
Über die Brexit-Hotline waren bis Montag 197 Anrufe eingegangen – 174 davon konnten direkt beantwortet werden, bei 23 Anliegen musste Rücksprache mit den Experten im Ministerium gehalten werden. Etwa ein Drittel der Anrufe war nach Auskunft der Stadt auf Englisch. Inhaltlich ging es bisher zumeist um Fragen zur Einbürgerung, zum Status britischer Staatsbürger in Deutschland sowie Reisen ins Vereinigte Königreich.