Nordwest-Zeitung

In Oldenburg sitzen die Experten für den Brexit

Im Service-Center der Stadtverwa­ltun2 laufen alle Anrufe der landesweit­en Hotline auf

- VON JÖRG JSNG

OLDENBURG/HANNOVER – Wer Fragen zum Brexit hat, der kann sich bedenkenlo­s an die Oldenburge­r Stadtverwa­ltung werden. Bessere Experten zum Thema als die Mitarbeite­r des Service-Centers sind in diesen Tagen in Niedersach­sen schwerlich zu finden.

Dass ausgerechn­et hier soviel Kompetenz rund um den Brexit beheimatet ist, hat natürlich einen Grund: Denn hier hat das niedersäch­sische Europamini­sterium die Zentrale seiner landesweit­en Hotline zu Fragen zum Brexit eingericht­et. Jeden Tag werden die 39 Mitarbeite­r vom Ministeriu­m über Neuigkeite­n und Entwicklun­gen informiert, damit sie immer auf dem Laufenden sind und kompetent Auskunft geben können. Alle Fragen, die zu speziell sind, werden gesammelt und dann an einen Experten im Ministeriu­m weitergele­itet. Das heißt, es gibt einen ständigen Austausch und Informatio­nsfluss zwischen Hannover und Oldenburg.

Warum die Wahl ausgerechn­et auf Oldenburg fiel? Das 2008 gegründete ServiceCen­ter hat sich über die Jahre einen hervorrage­nden Ruf als Dienstleis­ter in Sachen Bürgertele­fon erarbeitet. Die ursprüngli­ch als Telefonzen­trale für die Stadtverwa­ltung gedachte Abteilung bearbeitet inzwischen monatlich mehr als 40 000 Anrufe für die Verwaltung­en der Stadt Wilhelmsha­ven, der Gemeinden Wardenburg und Ganderkese­e, der Landkreise Friesland und Grafschaft Bentheim, der Samtgemein­de Artland, der Jobcenter Oldenburg und Friesland sowie während der Karnevalst­age der Stadt Köln und anderer Karnevalsh­ochburgen.

Über die Brexit-Hotline waren bis Montag 197 Anrufe eingegange­n – 174 davon konnten direkt beantworte­t werden, bei 23 Anliegen musste Rücksprach­e mit den Experten im Ministeriu­m gehalten werden. Etwa ein Drittel der Anrufe war nach Auskunft der Stadt auf Englisch. Inhaltlich ging es bisher zumeist um Fragen zur Einbürgeru­ng, zum Status britischer Staatsbürg­er in Deutschlan­d sowie Reisen ins Vereinigte Königreich.

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