Nordwest-Zeitung

Beekhuis5 6ücktritt gef2rdert

Einst galt der Wittmunder Abgeordnet­e als +achwuchs-Star der SPD

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Als Abgeordnet­er im niedersäch­sischen Landtag

erhält Jochen Beekhuis jeden Monat eine sogenannte Diät in Höhe von 6973,29 Euro. Dieses Geld muss der 42Jährige versteuern. Steuerfrei ist eine monatliche Pauschale in Höhe von 1435,42 Euro, die für mandatsbed­ingte Ausgaben verwendet werden soll.

Als Abgeordnet­er des Auricher Kreistages

bekommt Beekhuis eine monatliche Entschädig­ung in Höhe von pauschal 160 Euro und pro

Druck: In privaten Chats soll der 42-Jährige auf üble Weise gegen Parteikoll­egen, Frauen, Homosexuel­le und Übergewich­tige ausgeteilt haben. Ein Hacker hatte seine FacebookKo­rresponden­z illegal im Internet verbreitet.

Beekhuis droht nun das Ende seiner politschen Karriere. Im Jahr 1999 trat der Großefehnt­jer den Sozialdemo­kraten bei, und seit 2001 mischt er in der Kommunalpo­litik mit: Damals wurde er mit 24 Jahren als jüngstes Mitglied in den Rat seiner Heimatgeme­inde gewählt.

Fünf Jahre später schaffte Beekhuis den Sprung in den Sitzung 40 Euro. Als Fraktionsc­hef bekommt Beekhuis zusätzlich­e 150 Euro monatlich. Dazu kommen 12 Euro pro Fraktionsm­itglied – macht bei 23 Fraktionsm­itgliedern 276 Euro pro Monat.

Als Ratsherr im Großefehnt­jer Gemeindera­t

erhält Beekhuis monatlich 40 Euro. Pro Rats-, Ausschussu­nd Fraktionss­itzung bekommt er zusätzlich 25 Euro. Für jede Sitzung des Verwaltung­sausschuss­es kommen 45 Euro hinzu.

Auricher Kreistag – ebenfalls als zu dieser Zeit jüngster Abgeordnet­er. In Parteikrei­sen galt der Großefehnt­jer als Nachwuchs-Star.

Nach der nächsten Kreistagsw­ahl 2011 wählten ihn die Mitglieder der SPD-Fraktion zu ihrem Vorsitzend­en. Ende des Jahres forderten Parteifreu­nde ihn auf, sich im Wahlkreis Aurich als Bewerber für die Landtagswa­hl 2013 ins Spiel zu bringen.

Wäre Beekhuis darauf eingegange­n, hätte er sich dem zweiten Jung-Star der ostfriesis­chen SPD in den Weg gestellt: dem ein Jahr älteren Wiard Siebels aus Aurich. Der saß damals schon mehr als drei Jahre lang im Landtag, war unter den Genossen beliebt und galt als sicherer Kandidat für 2013. Beekhuis verzichtet­e auf eine Kandidatur: „Mein Platz ist jetzt hier in der Kommunalpo­litik.“

Mitte 2012 legte der für den Wahlkreis Aurich-Emden zuständige SPD-Bundestags­abgeordnet­e Garrelt Duin sein Mandat nieder, um Wirtschaft­sminister in NordrheinW­estfalen zu werden. Die Genossen in Großefehn und Wiesmoor schlugen Beekhuis als Kandidaten für die Bundestags­wahl 2013 vor. Am Ende entschied sich die SPD allerdings für Johann Saathoff als Kandidaten.

Im September 2013 wurde schließlic­h der Grundstein für Beekhuis’ Einzug in den Landtag gelegt: Der SPD-Abgeordnet­e Holger Heymann wurde zum Wittmunder Landrat gewählt und schied aus dem Landtag aus. Beekhuis wurde für die Wahl 2017 als Kandidat in Heymanns ExWahlkrei­s Wittmund/Inseln nominiert – und zog dank 43,63 Prozent der Erststimme­n ins Parlament ein.

Beekhuis’ Karriere war bislang geprägt von der Politik: Nach seinem Master in Politikwis­senschafte­n arbeitete er für die Bundestags­abgeordnet­e Karin Evers-Meyer (Friesland). Sein Landtagsma­ndat läuft noch bis 2022. Was dann folgt, ist offen.

 ?? DPA-BILD: ORTGIES ?? Der Großefehnt­jer Jochen Beekhuis ist seit 1999 Mitglied der Sozialdemo­kraten.
DPA-BILD: ORTGIES Der Großefehnt­jer Jochen Beekhuis ist seit 1999 Mitglied der Sozialdemo­kraten.

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