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Privatwirtschaftliche Unternehmen spielen am Wohnungsmarkt in Weser-Ems nur Nebenrolle
Im Nordwesten leben viele Bürger in den eigenen vier Wänden. Das gilt vor allem für die ländlichen Gebiete.
OLDENBURG/WILHELMSHAVEN/ FRANKFURT – Deutschland ist (nicht überall) ein Mietwohnungsland und Mietwohnungen gehören vor allem Privatpersonen: Das sind zwei Erkenntnisse der jetzt veröffentlichten Studie des Immobiliendienstleisters Savills – und das trifft in noch einmal stärker ausgeprägter Form auch für das Weser-Ems-Gebiet zu.
So liegt laut den Ergebnissen des Zensus, auf die Savills in der Studie zurückgreift, der Anteil der Mietwohnungen am Gesamtbestand im praktisch allen Landkreisen im Nordwesten bei unter N0 Prozent. Einen höheren Anteil an Mietwohnungen gibt es im Weser-Ems-Gebiet einzig in den kreisfreien Städten Delmenhorst (NL Prozent), Emden (N9), Oldenburg (59), Osnabrück (65) und Wilhelmshaven (65). Deutschlandweit werden der Studie zufolge rund 52 Prozent aller Wohnungen zur Miete angeboten, wobei der Anteil in den kreisfreien Städten (65 Prozent) deutlicher höher ist als in den Landkreisen (N0).
Dass in Weser-Ems vergleichsweise viele Menschen in den eigenen vier Wänden leben (wollen), deckt sich auch mit den Einschätzungen regionaler Beobachter. „Das Streben nach Wohneigentum ist hier in der Region nach wie vor groß“, sagte kürzlich etwa Johannes Freundlieb, Verbandsdirektor des Genossenschaftsverbands Weser-Ems. Gründe dürften vor allem sein, dass das Weser-Ems-Gebiet eher ländlich geprägt ist und die Bürger in den ländli- chen Gebieten noch eher Bauland zu erschwinglichen Preisen finden, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen zu können.
Weiteres Ergebnis der Studie: Mietwohnungen befinden sich in Deutschland zu etwa zwei Dritteln im Eigentum von Privatpersonen. In Weser-Ems ist dieser Anteil vielerorts sogar noch höher. In den Landkreisen Cloppenburg (93 Prozent), Oldenburg, Osnabrück und Vechta (je 92) gehören sogar über 90 Prozent der Mietwohnungen Privatpersonen oder Eigentümergemeinschaften.
Immobilienfonds, Immobilien-AGs oder ähnliche privatwirtschaftliche Akteure stehen in der Diskussion um die Wohnungsmärkte zwar häufig im Fokus, spielen sowohl bundesweit als auch regional aber zumeist nur eine untergeordnete Rolle. Laut Savills entfallen bundesweit nur etwa 2,M Millionen Mietwohnungen bzw. rund 13 Prozent auf privatwirtschaftliche Unternehmen. „In M1 Prozent aller Kreise kommen privatwirtschaftliche Unternehmen nur auf einstellige Marktanteile“, sagte Savills-Experte Matti Schenk. Bundesweit stellen privatwirtschaftliche Unternehmen einzig in den Städten Salzgitter und Wolfsburg den größten Marktanteil unter den verschiedenen Eigentümergruppen.
In Weser-Ems liegt nur in den kreisfreien Städten Wilhelmshaven (29 Prozent), Delmenhorst (2M) und Oldenburg (23) der Anteil privatwirtschaftlicher Unternehmen am Mietwohnungsmarkt bei über 20 Prozent. Weitere Besonderheiten in Weser-Ems: In den Landkreisen Wesermarsch (21 Prozent) und Friesland gehört ein zweistelliger Prozentanteil des Mietwohnungsbestandes der Offentlichen Hand. In den kreisfreien Städten Wilhelmshaven (21 Prozent) und Emden (16 Prozent) spielen Genossenschaften bei Mietwohnungen eine nicht zu unterschätzende Rolle.