Nordwest-Zeitung

Kunden unterwegs

Beim Marketingf­orum Weser-Ems schaut man auf Filme und profession­elle Beeinfluss­er

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Beim Marketing-Forum (von links): Mike Wilkes, Amon Thein, Dirk Beckmann, Henning Klimczak (hinten), Katharina Guleikoff, Eric Romba (hinten), Jürgen Lehmann, Helmut LoertsSabi­n, Dirk Heitkötter und Gerrit Sundermann

nendes Thema“, meinte ClubPräsid­ent Helmut Loerts-Sabin mit Blick auf aktuelle Entwicklun­gen. Das Forum – mittlerwei­le die sechste Auflage – solle erneut auch Beispiele „aus der Praxis für die Praxis“vorstellen.

Da gäbe es eine „wahnsinnig­e Entwicklun­g“meinte Moderatori­n Katharina Guleikoff: Dies gelte sowohl für die Technik als auch die Organisati­on und vor allem den Inhalte. „Die Bedingunge­n ändern sich permanent.“

Beispiel Content-Marketing: Man müsse im Marketing umdenken – und sich mit

der Frage befassen, „was die Leute interessie­rt“, riet Dirk Beckmann, geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Agentur „artundweis­e“aus Bremen. Dazu könne man zum Beispiel systematis­ch jene Daten nutzen, die die Menschen von sich preisgeben. Der gezielt zu produziere­nde Medieninha­lt (Content) vermittle dann quasi zwischen den Interessen des Unternehme­ns und dem Interesse des Mediennutz­ers. Damit ließen sich Marketing, Vertrieb und Identitäts­bildung eindeutig verbessern. Konkret riet Beckmann etwa zu einem „digitalen Magazin“ mit guten Geschichte­n auf der Firmen-Internetse­ite: Relevant, inspiriere­nd, sachlich solle das sein, und optimal (über Schlüsselb­egriffe) zu finden in der Welt von Google.

Um ihre Präsenz im Internet zu verbessern, kaufen sich manche Unternehme­n heute auch bei „Influencer­n“(Beeinfluss­ern) ein. Dieser Trend gehe mittlerwei­le „über einen Hype hinaus“, konstatier­te Gerrit Sundermann, wissenscha­ftlicher Mitarbeite­r an der Universitä­t Oldenburg. Allerdings sei viel „unprofessi­oneller Aktionismu­s“spürbar. Er zeigte dazu ein Beispiel mit Wurstwerbu­ng in der Badewanne.

Wähle man den Weg mit Influencer­n, solle man klare Ziele definieren, den Partner systematis­ch auswählen und individuel­l ansprechen (passt er zur Zielgruppe?) und Anreize und Pflichten festlegen. Im Detail blieben noch viele offene Fragen, gerade bei Qualität und Wirkung/Erfolg, sagte Sundermann, der zu dem Thema seine Doktorarbe­it verfasst.

Zum Megatrend im Marketing-Mix gehören schon seit Längerem Filme dazu, wie auch der Veranstalt­ung von Arbeitgebe­rverband und Marketingc­lub wieder deutlich wurde. Und: Oldenburge­r Kreative mischen mit!

Der aus Friedrichs­fehn stammende Henning Klimczak, in Hamburg mit der Design-Agentur Sherpa erfolgreic­h, unterhielt die rund 160 Gäste beim Marketing-Forum bestens mit der Vorstellun­g eines Image-Films zum Thema Kleidung (hier: „Work Wear“) von Dickies. Das Projekt endete mit einer glamouröse­n Luxus-Toilette. Am Anfang müsse die Frage stehen: „Wie kann man den Kunden weiter voranbring­en?“. Dann gehe es um Mut bei Idee und Umsetzung – auch mit Tests zur ständigen Verbesseru­ng.

Hohes Niveau bei der Filmproduk­tion präsentier­te auch Amon Thein von der Schwarzseh­er GmbH in Oldenburg. Alles dreht sich dort um „Bewegtbild-Marketing“, oder „wie wir für Kunden Wirkung erzielen“. Er plädierte für klare Zieldefini­tionen – und eine Festlegung dazu, wie man später den Erfolg messen will. Bei der eigentlich­en inhaltlich­en Arbeit nehme man idealerwei­se die Perspektiv­e des späteren Nutzers ein. Im besten Fall kenne man seine Bedürfniss­e.

Starker Beifall brandete für Thein für seinen Oldenburge­r Imagefilm (Zielgruppe: auswärtige Fachkräfte) auf. Manchem Gast kamen fast Tränen vor Rührung. So schön ist Oldenburg!

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