D000 uro Strafe für Drängler
Beamter fährt auf Autobahn ohne Licht
OLDENBURG – Das war äußerst gefährlich und nur der Besonnenheit einer Familie aus Verden ist es zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Anfang 2017 hatte sich ein damals 27 Jahre alter Mann aus Oldenburg auf der Autobahn A 28 bei Hude mit sehr hoher Geschwindigkeit dem Fahrzeug der Familie genähert, war äußerst dicht aufgefahren und hatte die Lichthupe betätigt. Nun muss der Angeklagte wegen Nötigung 1000 Euro an den Tierschutzverein zahlen.
Die Familie aus Verden, die mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h unterwegs war, hatte zuvor ein anderes Fahrzeug überholt. Das hatte den Angeklagten offenkundig gestört. Er bedrängte das Fahrzeug der Familie nicht nur, sondern überholte es nun seinerseits mit extrem hoher Geschwindigkeit. Dabei schaltete er sein Fahrlicht aus, um nicht erkannt zu werden. Trotz der blinden Fahrt in der Nacht hatten die Bedrängten das Kennzeichen des RaserFahrzeugs erkennen können und Anzeige erstattet.
Wer das Raser-Fahrzeug gefahren hatte, stand aber nicht fest. Dafür war es zu dunkel gewesen. Mit im Auto des Angeklagten saß dessen Verlobte. Der Angeklagte war Halter des Fahrzeugs. In einem ersten Prozess in der Sache vor dem Oldenburger Amtsgericht war der 27-Jährige vom Vorwurf der Nötigung freigesprochen worden, weil nicht sicher festgestellt werden konnte, ob er auch der Fahrer war. Der Angeklagte selbst, der Beamter ist, hatte geschwiegen. Er fürchtete wohl Konsequenzen für seinen Beruf.
War der 27-Jährige mit dem Freispruch nun fein raus? Mitnichten. Die Staatsanwaltschaft hatte Berufung gegen das Urteil eingelegt. Sie wollte eine Verurteilung des Angeklagten erreichen. Gestern erklärte der Anwalt des Angeklagten: „Mein Mandant ist nicht der Täter gewesen.“
Die Berufungskammer aber signalisierte am Montag, dass es möglicherweise doch zu einer Verurteilung kommen könnte. Weil die Tat aber bereits zwei Jahre lang zurückläge, könne man über eine Einstellung des Verfahrens gegen Geldauflage nachdenken.
Damit waren am Ende dann alle Prozessbeteiligten einverstanden. Nun gehen 1000 Euro an den Tierschutzverein.