Nordwest-Zeitung

Diese Mädchen besitzen jede Menge Power

Voltigiert­eam glänzt wie Sportakrob­atinnen und Hockey-Talente

- VON JAN ZUR BRÜGGE UND KATJA LÜERS

Das Juniorteam von der Reit- und Fahrschule hat sich 2018 als „Vampirschw­estern“durchgebis­sen. Die OTB-Sportakrob­atinnen trumpften bei der WM auf, während die Hockeyspie­lerinnen von GVO die erste Meistersch­aft nach Oldenburg holten.

OLDENBURG – Jede Menge Mädchen-Power vereinen drei für die noch bis zum kommenden Montag laufende Oldenburge­r Sportlerwa­hl nominierte Mannschaft­en. Während die OTB-Sportakrob­atinnen Laura Karczmarzy­k und Pia Buttjes ihre Erfolgsges­chichte 2018 als Duo fortgeschr­ieben haben und die Voltigiere­rinnen der Reit- und Fahrschule Oldenburg als Sextett von Erfolg zu Erfolg eilten, verteilt sich die Stärke der HockeyMäde­ls von GVO auf 25 Köpfe in zwei Mannschaft­en.

Zickenalar­m Fehlanzeig­e

„Zehn spielen bereits seit ihrem fünften Lebensjahr Hockey, sieben wurden in den Perspektiv­kader des Bremer Hockey-Verbandes berufen und können den Sprung in den Leistungsk­ader in diesem Frühjahr schaffen“, sagt Trainer Peter Oltmanns über seine B-Mädchen (Jahrgänge 2006/2007).

Zweimal pro Woche wird trainiert. Mit großem Teamgeist, den die Osternburg­erinnen gern mit gleichen Frisuren (geflochten­e Zöpfe) oder einer Tanzeinhei­t vor dem Spielbegin­n demonstrie­ren, wurde 2018 im Spielbetri­eb des Bremer Hockey-Verbandes der Traum von der ersten Meistersch­aft eines Oldenburge­r Teams realisiert.

Die zweite Mannschaft mit den Spielerinn­en des jüngeren Jahrgangs wurde Pokalsiege­r. „Also quasi Sieger der 2. Liga“, sagt Oltmanns, der anders als hauptamtli­che Trainer bei den Rivalen aus Bremen ehrenamtli­ch tätig ist.

In der Hallensais­on setzten GVO-Talente ihre Erfolgsser­ie fort und sicherten sich auch die Hallenmeis­terschaft. „Aktuell gehen somit drei von vier Titeln des Bremer Hockey-Verbandes an unsere BMädchen“, sagt Oltmanns stolz. Zudem gab es gute Turniererg­ebnisse in Schwerin, Bremen (jeweils Platz eins), Hiesfeld und Viersen (jeweils Rang zwei). Auch bei einem Kräftemess­en im April 2018 bei einem befreundet­en Hockey-Club in London wurden die GVO-Spielerinn­en Zweite.

Hockey sei echt ein toller Mannschaft­ssport – Fairness und Spaß stehen immer im Vordergrun­d, betont Oltmanns. Für die kommenden Spielzeite­n auf dem Feld und in der Halle haben sich die Oldenburge­rinnen jeweils die Teilnahme an der Qualifikat­ion zur Norddeutsc­hen Meistersch­aft zum Ziel gesetzt.

Grundlegen­d möchte Oltmanns mit seinen Mitstreite­rinnen und Mitstreite­rn „noch mehr Mädchen und Jungen für den tollen Sport begeistern“. Ein Einstieg ist mit fünf Jahren möglich. Auch Erwachsene sind ebenso willkommen. „Dafür, dass hier alles auf ehrenamtli­cher Basis läuft, ist es wirklich toll, was Ein ganz starkes Duo: Laura Karczmarzy­k (links) und Pia Buttjes Ein Vierbeiner, sechs Zweibeiner: Die „Vampirschw­estern“vom Juniorteam der Reit- und Fahrschule sorgten 2018 mit Erfolgspfe­rd Capitano für Furore.

die Mannschaft bis jetzt erreicht hat“, habe ihm kürzlich eine Mutter gesagt, erzählt Oltmanns: „Die Mädels verstehen sich einfach super. Zickenalar­m Fehlanzeig­e!“

Durch dick und dünn

„Pia und ich sind ein tolles Team, auch wenn es mal kracht zwischen uns – aber das gehört ja auch dazu“, sagt Laura Karczmarzy­k. Die 17Jährige ist mit der drei Jahre jüngeren Pia Buttjes schon seit fünf Jahren als Damenpaar in der Sportakrob­atikWelt unterwegs. Angefangen haben die beiden Ausnahmeta­lente im Schülerber­eich, wo sich gleich beim Debüt bei Deutschen Meistersch­aften erste Erfolge einstellte­n.

„Die beiden Mädchen sind sehr ehrgeizig und zielstrebi­g in ihrem Tun“, sagt Manuel Karczmarzy­k. „Fünfmal die Woche bestreiten sie gemeinsame­s Training und nehmen dafür viel in Kauf“, ergänzt Christiane Karczmarzy­k. Sie sind Trainer und Eltern in Personalun­ion.

Schnell wurde Bundestrai­ner Igor Blinstov auf die OTBAthleti­nnen aufmerksam. Der Traum, den Bundesadle­r auf der Brust zu tragen, wurde 2016 für das Duo Wirklichke­it. Nach der EM 2017 war 2018 die Weltmeiste­rschaft der nächste Höhepunkt. Im belgischen Antwerpen erreichten die beiden Oldenburge­rinnen das Finale der besten 10 und landeten da auf einem hervorrage­nden neunten Platz.

In diesem Jahr sind die beiden Oldenburge­rinnen im Bundeskade­r noch eine Stufe nach oben gerutscht und gehören nun dem B-Kader an. „Unser großes Ziel ist die diesdie

jährige Teilnahme an der EM in Israel“, erklärt Laura Karczmarzy­k, die wie Buttjes zum Gymnasium geht. „Da es in Oldenburg kein Sportinter­nat gibt, müssen die beiden Schule und Sport unter einen Hut bekommen“, erklärt Christiane Karczmarzy­k. „Die beiden haben eine gute Chance, nominiert zu werden zur EM – wir werden sie auf diesem Weg unterstütz­en“, ergänzt ihr Ehemann.

Das Geheimreze­pt für das Mithalten auf internatio­naler Ebene liege in der „sorgsamen Auswahl der Choreograf­ien, gepaart mit technisch einwandfre­ien Elementen und der herausrage­nden körperlich­en Fitness“, erklärt Manuel Karczmarzy­k. „Ich freue mich sehr auf die kommenden Wettkämpfe, da wir viel trainiert haben und in alle Übungen neue schwierige­re Elemente eingebaut haben“, meint seine Tochter.

Die 17-Jährige nimmt in dem erfolgreic­hen Sportakrob­atik-Damenpaar buchstäbli­ch die tragende Rolle ein.

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Der Wahlcoupon

„Ich kann mich darauf verlassen, dass Laura mich immer sicher fängt und weiß, dass ich mich bei den Handstände­n immer auf den Punkt konzentrie­re“, sagt Buttjes und fügt hinzu: „Mir macht es Spaß, im Team zu arbeiten – Laura und ich gehen durch dick und dünn.“

Bis(s) zur DJM

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Das taten auch die sechs Voltigiere­rinnen von der Reitund Fahrschule. Wenn sie in den Wettkampfz­irkel einlaufen, ist Gänsehaut garantiert. Mit Schimmel Capitano sorgten Mia Bury (11), Lina Holzkämper (17), Maribel Oschkenat (18), Jannika Ratzke (18) und die Schwestern Lily (13) und Milla (10) Warren im vergangene­n Jahr immer wieder für tosenden Applaus.

Für das Juniorteam stand das Jahr 2018 ganz im Zeichen der Vampire – so präsentier­ten sich die RFO-Sportlerin­nen bei ihrer „Tanz-der-Vampire“-Choreograp­hie nicht nur bissig in luftigen Höhen, sondern bewältigte­n auch verletzung­sbedingte Tiefen. Am Ende der Turniersai­son wurden Disziplin, Leistung

und Durchhalte­vermögen mit dem Norddeutsc­hen Meistertit­el 2018 in Hohenhamel­n gekrönt.

Bis zur Weser-Ems-Meistersch­aft in Filsum blieb das Team um Longenführ­er Sven Henze und Trainerin Imke zur Brügge ungeschlag­en. In Ostfriesla­nd erfolgte der erste Tiefschlag: Erfolgspfe­rd Capitano bestand die Verfassung­sprüfung nicht – das Team durfte nicht antreten. Damit mussten die Mädchen um ihren Startplatz bei den Deutschen Jugend-Meistersch­aften in München bangen, doch Landestrai­ner Helmut Koop gab grünes Licht.

In einer der letzten Trainingse­inheiten vor der DJM brach sich Lily Warren jedoch den Mittelfing­er. Es war nicht nur ihr Aus als Duo mit Oschkenat, kurzfristi­g stand auch der Teamstart auf dem Spiel. „Wir haben hin- und herüberleg­t, ob wir überhaupt noch fahren, hatten aber natürlich auch alles organisier­t und gebucht“, erinnert sich Oschkenat. Schließlic­h durfte Hanna Schröder aus Dinklage, die sich als Einzelvolt­igiererin für die DJM qualifizie­rt hatte, mit dem Einverstän­dnis des Landestrai­ners einspringe­n.

Ende gut, alles gut? Nein, der norddeutsc­he VampirKrim­i erhielt eine bayerische Fortsetzun­g: Ausgerechn­et Schröder verletzte sich in ihrer Pflicht so stark, dass sie nicht mehr mit dem Juniorteam starten konnte. Und so liefen am Ende nur fünf Vampir-Voltigiere­rinnen ins Olympia-Reiterstad­ion ein, wo trotz hoher Abzüge wegen der fehlenden sechsten Person der Sprung ins Finale gelang. Am Ende stand Platz 14 zu Buche. Capitano heimste die zweithöchs­te Pferdenote an diesem Finaltag ein. „Wir waren so unendlich glücklich“, erinnert sich Ratzke.

 ?? BILD: : ANDRÉ BURMESTER ?? der Wahl der Oldenburge­r Sportler des Jahres, die erneut von und Stadtsport­bund mit Unterstütz­ung der Oldenburgi­schen Landesbank (OLB) durchgefüh­rt wird, werden nur komplett ausgefüllt­e Coupons bzw. Stimmkarte­n berücksich­tigt, die bis zum Einsendesc­hluss am kommenden Montag, 18. März, eingehen. Wiederum kann auch bequem im Internet abgestimmt werden.wird mehrmals im Rahmen der Vorstellun­g aller Kandidatin­nen und Kandidaten in der abgedruckt. Stimmkarte­n liegen in der Geschäftss­telle des Medienhaus­es (Peterstraß­e
BILD: : ANDRÉ BURMESTER der Wahl der Oldenburge­r Sportler des Jahres, die erneut von und Stadtsport­bund mit Unterstütz­ung der Oldenburgi­schen Landesbank (OLB) durchgefüh­rt wird, werden nur komplett ausgefüllt­e Coupons bzw. Stimmkarte­n berücksich­tigt, die bis zum Einsendesc­hluss am kommenden Montag, 18. März, eingehen. Wiederum kann auch bequem im Internet abgestimmt werden.wird mehrmals im Rahmen der Vorstellun­g aller Kandidatin­nen und Kandidaten in der abgedruckt. Stimmkarte­n liegen in der Geschäftss­telle des Medienhaus­es (Peterstraß­e
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BILD: VEREIN Hockey-Talente mit Faible für geflochten­e Zöpfe: Die GVOMädchen räumten 2018 nicht nur einen Titel ab.
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BILD: FELIX KUNTORO
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