Nordwest-Zeitung

Beekhuis setzt S)* unter *ruck

Schreiben an Bezirk Weser-Ems eingegange­n

- VON DANIEL NOGLIK

OLDENBURG/WITTMUND – Noch bevor die Untersuchu­ngskommiss­ion im Fall des Wittmunder SPD-Landtagsab­geordneten Jochen Beekhuis zum ersten Mal getagt hat, versucht seine Anwältin, die Oldenburge­rin Maike Bartlmae, offenbar, Druck auf deren Mitglieder auszuüben. Nach Informatio­nen der „Ostfriesen-Zeitung“ist in der Geschäftss­telle des SPD-Bezirks Weser-Ems in Oldenburg jetzt ein Schreiben eingegange­n, in dem Bartlmae nach dem Kenntnisst­and der Kommission und dem Material fragt, mit dem der Untersuchu­ngsausschu­ss arbeiten will.

SPD-Bezirksges­chäftsführ­er Olaf Abdinghoff-Feldkemper bestätigte am Dienstag, dass ein Schreiben eingegange­n sei. „Mehr sage ich dazu allerdings nicht“, teilte er mit. Weder zum Inhalt noch zum genauen Adressaten machte der Sozialdemo­krat Angaben.

Anwältin Bartlmae war am Dienstag nicht für eine Stellungna­hme zu erreichen. Mitarbeite­r ihrer Kanzlei sagten, sie sei in Terminen.

Jochen Beekhuis wird vorgeworfe­n, in Privat-Chats über Parteikoll­egen, Homosexuel­le, Übergewich­tige und Frauen übel ausgeteilt zu haben. AuNerdem ist die Rede von mutmaNlich fingierten Leserbrief­en gegen zwei Genossinne­n, darunter die Bundestags­abgeordnet­e Siemtje Möller (Varel).

Am Samstag hatte der SPDBezirks­vorstand um die Vorsitzend­e Johanne Modder (Bunde) eine aus drei Juristen bestehende­n Untersuchu­ngskommiss­ion einberufen, die den Fall aufklären soll. Laut Abdinghoff-Feldkemper ist die Untersuchu­ngskommiss­ion derzeit dabei, sich zu konstituie­ren. „Die Mitglieder stecken aktuell Termine ab, an denen sie sich treffen können“, sagte der Bezirksges­chäftsführ­er.

Beekhuis’ Chat war illegal von einem Hacker veröffentl­icht worden. Auszüge aus den Nachrichte­n wurden Ende der vergangene­n Woche auf der Facebook-Seite „Verspotted: Landkreis Aurich“erneut veröffentl­icht.

Die Staatsanwa­ltschaft Aurich hat inzwischen Ermittlung­en in dem Fall eingeleite­t. Sie richten sich laut Pressespre­cher Jan Wilken zunächst gegen Unbekannt. Es geht um den Vorwurf der Datenhehle­rei.

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