Sicherheit garantieren
No-Go-Areas und rechtsfreie Räume: Deutschland war in Alarmstimmung. Die Innere Sicherheit schien akut bedroht zu sein. Die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2019 zeichnet ein anderes Bild. Und Bundesinnenminister Horst Seehofer wird nicht müde zu betonen, dass Deutschland eines der sichersten Länder der Welt sei. Die Zahl der zur Anzeige gebrachten Verbrechen geht zum dritten Mal in Folge weiter zurück. Im Kampf gegen Einbruchskriminalität ist die Polizei offenbar besonders erfolgreich. Und es gibt weniger Gewalttaten.
Na also, möchte man meinen. Doch das latente Gefühl der Unsicherheit bleibt – Statistik hin, Statistik her. Die Verrohung in der Gesellschaft nimmt weiter zu. Hass und Hetze, eine oft hemmungslose Sprache und Auseinandersetzung verändern spürbar das Klima. Und aus Worten werden Taten. Morde wie der an Walter Lübcke, die Attentate von Halle und Hanau – immer mehr rechtsextreme politische Gewalt, die in einer gesonderten Statistik auftaucht, erschüttern und verunsichern viele Menschen und machen deutlich, dass Deutschland nicht wirklich generell sicherer geworden ist. Wer einmal von einem Angriff betroffen war, sei es persönlich oder im Familien- oder Freundeskreis, bei dem bleiben Angst und Schrecken. Gerade an den Brennpunkten in den Großstädten ist dieses Gefühl oft nur zu berechtigt.
Seehofers neue Zahlen zeigen nur einen Teil der Wirklichkeit. Gerade in Zeiten der Krise muss der Staat alles tun, um die Innere Sicherheit zu garantieren.
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