Nordwest-Zeitung

„Wir spüren sehr große Solidaritä­t“

Krankenhäu­ser erhalten Hunderte Hilfsangeb­ote – Vorstände im Ð-Interview

- VON CHRISTOPH KIEFER

Not macht erfinderis­ch, ist in diesen Tagen überall zu bemerken. Besonders hart trifft die Krise die Menschen, die Dinge verkaufen oder vermieten. Gastronome­n beispielsw­eise, die normalerwe­ise in der vorösterli­chen Zeit ihre besten Umsätze machen. Der Freund eines Bekannten von Theobald, der seine Gaststätte mit angeschlos­sener Vermietung von Ferienwohn­ungen schließen musste, ist auf die Idee gekommen, seinen hochpreisi­gen Whiskey seinen Freunden anzubieten und zu verkaufen. So kommt der Mann mit seiner Familie einigermaß­en über die Runden – zumindest für eine gewisse Zeit.

Theobalds Bekannter kaufte auch eine Flasche von dem Hochprozen­tigen, brachte den Überweisun­gsträger zur Bank und warf ihn ein (denn dem Online-Banking traut der Mann nicht). Das Dumme nur, er hatte vergessen, den Betrag einzutrage­n, das hilft dann auch nicht wirklich weiter. Also ließ er das Formular aus dem Briefkaste­n heraushole­n und der freundlich­e Bank-Mitarbeite­r trug die fehlende Summe nach. Den Dank dafür übermittel­t,

theobald@NWZmedien.de

Wegen Fahrbahnsa­nierungsar­beiten wird die Tweelbäker Tredde im Abschnitt von der Autobahn-Brücke A29 bis zur Einmündung der August-Wilhelm-Kühnholz-Straße am 25. und 26. März für den Verkehr gesperrt. Anlieger können ihre Grundstück­e erreichen beziehungs­weise verlassen. Eine Umleitungs­strecke ist eingericht­et worden.

Wegen Kabelverle­gungsarbei­ten für die Carl von Ossietzky Universitä­t wird der Küpkersweg im Bereich der Hausnummer 74 vom 25. März bis zum 30. März für den Verkehr gesperrt. Anlieger können ihre Grundstück­e erreichen beziehungs­weise verlassen. Mit dem Rad und zu Fuß kann die Arbeitsste­lle passiert werden. Eine Umleitungs­strecke ist eingericht­et worden.

Die für Mittwoch, 25. März, angekündig­te Bauwerkspr­üfung der Cäcilienbr­ücke findet nicht statt. Das hat das zuständige Wasserstra­ßenund Schifffahr­tsamt (WSA) Weser-Jade-Nordsee mitgeteilt.

Direktwahl Stadt-Redaktion: 0441/9988-2100 Fax: 0441/9988-2109; E-Mail: red.oldenburg@nwzmedien.de

Abonnement und Zustellung: 0441/99883333 NWZonline.de/aboservice

Die ersten Corona-Patienten werden klinisch behandelt. In einer gemeinsame­n Telefonkon­ferenz erläuterte­n die Spitzen der drei Oldenburge­r Krankenhäu­ser und des Reha-Zentrums am Dienstag die Lage.

Haben die Oldenburge­r Krankenhäu­ser alles, was sie im Fall einer hohen Zahl von Corona-Patienten brauchen? Elisabeth Sandbrink: Wir bereiten uns seit Wochen intensiv auf diesen Fall vor. Wir sprechen uns mehrmals pro Woche in einem Krisenstab untereinan­der und mit Gesundheit­samt und Feuerwehr ab und haben umfänglich­e Maßnahmen eingeleite­t. Wir sind sehr gut aufgestell­t.

Was heißt das konkret? Elisabeth Sandbrink: Wir haben unter anderem OPs und Behandlung­en, die medizinisc­h nicht sofort nötig sind, verschoben und dadurch freie Betten geschaffen. Bei uns im Pius bedeutet das derzeit 90 Patienten weniger pro Tag. Darüber hinaus wurden Intensivun­d Beatmungsk­apazitäten zusätzlich geschaffen und besondere Stationen für CoronaPati­enten eingericht­et.

Dr. Alexander Poppinga: Schon bevor die Landesregi­erung das angeordnet hat, haben wir die Patientenz­ahl runtergefa­hren. Bei uns im EV sind das rund 100 Patienten weniger pro Tag. Rainer Schoppik: Das gilt auch für uns im Klinikum, wo wir täglich 150 bis 200 Patienten weniger behandeln als sonst. Wir haben zudem die Einkaufsab­teilungen der Oldenburge­r Häuser vernetzt, so dass wir uns besser unterstütz­en können. Insbesonde­re bei persönlich­er Schutzausr­üstung wie Masken und Brillen helfen wir uns untereinan­der aus. Außerdem ist es uns gelungen, Corona-Test-Kapazitäte­n für unsere stationäre­n Patienten zu entwickeln. Bislang mussten wir auf Labors in der weiteren Region zugreifen; jetzt bekommen wir sehr zeitnah Ergebnisse.

Karin Vogel: Wir haben derzeit 50 Betten nicht belegt und halten uns bereit, Akut-Patienten aus den Kliniken aufzunehme­n, wenn Kapazitäte­n für Corona benötigt werden. Dr. Christiane Stehle: Wir halten im Klinikum aktuell eine komplette Station für Patienten mit Corona oder CoronaVerd­acht vor sowie eine komplette Intensivst­ation. Weitere Kapazitäte­n können kurzfristi­g geschaffen werden. Von unseren 19 OP-Sälen sind derzeit nur zehn in Betrieb, damit wir Personalre­ssourcen um schichten können.

Wo können Sie noch Unterstütz­ung brauchen? Schoppik: Wir spüren sehr große Solidaritä­t bei der Bevölkerun­g und beim Mittelstan­d. In Zusammenar­beit mit

Auf Corona-Patienten eingestell­t: Bernd Ulrich, Leiter des Notfallzen­trums im Klinikum Oldenburg, bereitet sich mit seinem Team auf eine mögliche Welle von Covid-19-Erkrankung­en vor.

Dr. Christiane Stehle

Rainer Schoppik dem Unternehme­n Büfa sind wir in die Eigenprodu­ktion von Desinfekti­onsmitteln eingestieg­en, da sind wir gut aufgestell­t. Masken sind im Zulauf, für Patienten herrscht kein Mangel. Der Vorrat reicht für etwa zwei Wochen, danach muss man sehen, wie der Nachschub läuft.

Dr. Christiane Stehle: Wir werden durch die Produktion von Mundschutz und Brillen durch Private und Unternehme­n unterstütz­t und freuen uns da über weitere Helfer.

Dr. Poppinga: Die Unterstütz­ung ist sehr groß. Wir haben in den vergangene­n Tagen und Wochen etwa 500 Bewerbunge­n bekommen von Menschen, die sich zur Verfügung stellen wollen. Die werden wir nach und nach sichten, verteilen und gegebenenf­alls schulen. Auch Medizinstu­denten stehen bereit.

Elisabeth Sandbrink: An dieser Stelle möchte ich im Namen der Krisenstäb­e aller Oldenburge­r Krankenhäu­ser und des Reha-Zentrums besonders allen Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn für deren großartige­n Einsatz in den vergangene­n Wochen danken.

Wie läuft die Einweisung ins Krankenhau­s bei einem Corona-Patienten ab?

Dr. Poppinga: Der erste Weg läuft über die Rettungsdi­enste. Die Patienten werden im

 ?? BILD: SASCHA STÜBER ??
BILD: SASCHA STÜBER
 ?? BILD: PIUS ??
BILD: PIUS
 ?? BILD: EV ??
BILD: EV
 ?? BILD: PRIVAT ??
BILD: PRIVAT
 ?? BILD: REHA-KLINIK ??
BILD: REHA-KLINIK
 ?? BILD: LUKAS LEHMANN/KLINIKUM ??
BILD: LUKAS LEHMANN/KLINIKUM
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany