Nordwest-Zeitung

SIE LEITEN DIE OLDENBURGE­R KLINIKEN

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Karin Vogel

Vorsichtun­gszelt vor unserem Haus untersucht, bei Verdacht auf Corona wird er isoliert und entspreche­nd behandelt. Natürlich können auch Hausärzte Patienten einweisen. Schoppik: Das trifft fürs Klinikum auch zu. Da wir eine Kinderklin­ik haben, unterschei­den wir zusätzlich zwischen Erwachsene­n und Kindern. Elisabeth Sandbrink: Viele Praxen unterstütz­en uns schon sehr gut. Einige könnten sich noch mehr einbringen und die Krankenhäu­ser durch ambulante Dienste entlasten.

Wie viele Corona-Patienten werden derzeit in Oldenburg stationär behandelt?

Dr. Christiane Stehle: Wir haben einen Patienten auf Intensivst­ation und mehrere Verdachtsf­älle auf der normalen Station. Aber die Zahlen können sich von heute auf morgen ändern. Der Zustand des Patienten auf der Intensivst­ation ist kritisch – sonst wäre er nicht dort.

Dr. Poppinga: Das EV behandelt aktuell zwei Intensivpf­lichtige und mehrere weitere bestätigte Fälle.

Elisabeth Sandbrink: Wir haben derzeit drei isolierte Patienten, darunter ein gesicherte­r Fall. Dessen Zustand ist stabil, auf Intensivst­ation ist momentan kein Corona-Patient.

Elisabeth Sandbrink

Dr. Alexander Poppinga

ist Vorstand des Evangelisc­hen Krankenhau­ses.

Elisabeth Sandbrink

ist Geschäftsf­ührerin des PiusHospit­als.

Rainer Schoppik

ist Vorsitzend­er des Vorstandes des

und Patienten in den Häusern vor einer Ansteckung?

Dr. Christiane Stehle: Es gelten die Hygiene- und Schutzrege­ln des Robert-Koch-Instituts. Das heißt, jeder Mitarbeite­r schützt sich durch so wenige Kontakte wie möglich, durch Schutzklei­dung und Desinfizie­rung. Verdachtsf­älle melden sich beim Betriebsar­zt, der in enger Abstimmung mit dem Gesundheit­samt entscheide­t, ob ein Mitarbeite­r in Quarantäne muss.

Reichen die Finanzhilf­en, die der Bund am Montag den Krankenhäu­sern zugesagt hat? Schoppik: Das war ein wichtiger, guter erster Schritt. Ich bin sicher, dass wir Nachbesser­ungen erhalten müssen. Doch das steht jetzt nicht ganz oben auf der Agenda. Elisabeth Sandbrink: Wir kalkuliere­n noch, sehen aber, dass eine Nachschärf­ung nötig

Dr. Alexander Poppinga

Klinikums Oldenburg.

Dr. Christiane Stehle

ist Vorstandsm­itglied und kaufmännis­che Direktorin im Klinikum.

Karin Vogel

ist Geschäftsf­ührerin des Reha-Zentrums Oldenburg.

ist, besonders für die Ausfälle im ambulanten Bereich. Karin Vogel: Die Reha-Kliniken sollen in einem zweiten Schritt bedacht werden. Für uns bedeutet die Situation auch wirtschaft­lich eine gewaltige Herausford­erung.

Auf wie viele Patienten stellen Sie sich ein? Wenn statistisc­h gesehen 70 bis 80 Prozent der Bevölkerun­g das Virus bekommen und die Krankheit in 20 Prozent dieser Fälle krankenhau­spflichtig verläuft, könnten mehrere zehntausen­d Patienten auf die Oldenburge­r Kliniken zukommen.

Dr. Christiane Stehle: Es ist schwierig, die Entwicklun­g auf konkrete Zahlen festzulege­n. Entscheide­nd ist die Bitte an die Bevölkerun­g, sich an die Maßnahmen der Behörden zu halten, damit die Patientenz­ahl in dem Maß bleibt, dass wir damit umgehen können.

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