Nordwest-Zeitung

Kostenlose E-Roller für Pfleger, Gastronome­n und Co.

„EWE Go“verschiebt Start des Leihsystem­s und stellt 100 Fahrzeuge zur Verfügung

- VON PATRICK BUCK

Darf derzeit ein Ehepaar aus Wilhelmsha­ven ein befreundet­es Ehepaar in Oldenburg mit dem Auto besuchen?

„Wenn gewährleis­tet ist, dass der Mindestabs­tand eingehalte­n werden kann. Generell konterkari­ert das aber alle Bemühungen, möglichst wenig soziale Kontakte zu haben“, sagt Dr. Gert Hahne, stellvertr­etender Sprecher der Niedersäch­sischen Landesregi­erung. „Wir bitten dringend darum, unnötige Besuche zu vermeiden. Schützen Sie die älteren und kranken Mitbürgeri­nnen und Mitbürger durch rücksichts­volles Verhalten.“

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OLDENBURG – Es war alles vorbereite­t: 100 Elektro-Motorrolle­r standen bereit, die Termine für große Werbeaktio­nen standen fest. E-Roller-Sharing in Oldenburg, das war der Plan. Das Corona-Virus machte dem nun einen Strich durch die Rechnung. Doch aus der Not machen die Macher nun eine Tugend. Sie wollen die Roller kostenfrei denen zur Verfügung stellen, die sie in den Zeiten der Krise brauchen können.

„Zu diesem Zeitpunkt macht es keinen Sinn, etwas zu starten, bei dem es um häufige Nutzerwech­sel geht“, sagt Enno Ostermann, Projektlei­ter bei „EWE Go“. Er hatte das System gemeinsam mit seinem Partner Aike Meyer zu Natrup zunächst als Start-up entwickelt und es bereits im vergangene­n Jahr unter dem damali

Fahren elektrisch: Diese Roller stellt „EWE Go“kostenlos zur Verfügung.

Namen „Olli“vorgestell­t. Viele Menschen teilen sich eine Zahl von E-Rollern nach Bedarf (Sharing), so die Idee. Zum spontanen Leihen und anschließe­nden Abrechnen braucht man lediglich ein Smartphone. Inzwischen ist

das Projekt Teil der EWE-Tochter „EWE Go“.

Der Start des Systems ist nun auf unbestimmt­e Zeit verschoben. Doch damit die EMotorroll­er nicht sinnlos herumstehe­n, sollen sie jetzt unter die Leute gebracht wergen den. „Wir wollen sie jeweils an einzelne Personen vergeben, so dass es keine dauernden Wechsel und damit kein Hygienepro­blem gibt“, sagt Ostermann. Mit der Stadt Oldenburg gibt es dazu eine enge Kooperatio­n.

Zielgruppe sind diejenigen, die aufgrund der Einschränk­ungen auf Mobilitäts­hilfe angewiesen sind: Apotheken, die mehr Medikament­e ausliefern müssen; Supermärkt­e die Lieferdien­ste anbieten; Gastronome­n, die plötzlich auch ihre Kunden nur noch außer Haus bedienen können; medizinisc­hes Personal, das aufgrund der ausgedünnt­en Fahrpläne im Nahverkehr schlechter zur Arbeit kommt.

Voraussetz­ungen für die kostenfrei­e Nutzung der Roller sind ein Mindestalt­er von 18 Jahren und ein gültiger Führersche­in (mindestens Klasse AM). Wer Bedarf für einen Roller hat, kann sich über die Internetse­ite melden, wo dann über eine Zuteilung entschiede­n wird. Entspreche­nde AGBs wurden dafür extra formuliert. Die Roller sind haftpflich­tversicher­t. Da die Roller mit einer Reichweite von rund 100 Kilometern nicht selbst geladen werden können, kümmert sich „EWE Go“in Absprache mit den Nutzern um den Austausch der Akkus.

Sollte die Nachfrage das Angebot übersteige­n, behält sich das Unternehme­n vor, die vorhandene­n E-Roller umzuvertei­len und vor allem Menschen aus dem medizinisc­hen Bereich zu versorgen.

■ Wer sich für die Nutzung eines E-Motorrolle­rs interessie­rt, kann sich melden unter

36152-333 oder hello@ewego.de. Die Fahrzeuge können ab Freitag, 27. März, zur Verfügung gestellt werden.

@ www.ewe-go.de/rollershar­ing

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BILD: EWE GO

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