Nordwest-Zeitung

Heimwerker haben jetzt erstmal Pause

In Baumärkten dürfen nur noch Gewerbekun­den einkaufen – Ohne Nachweis gibt es keinen Zutritt

- VON MAREIKE WEBERINK

Die dicke Raufaser und der neue Rasenmäher müssen warten: Heimwerker müssen draußen bleiben. Onlinehand­el weiterhin möglich.

OLDENBURG – Die Nachricht ist am Sonntag inmitten der neuen Kontaktspe­rre beinahe untergegan­gen: Baumärkte müssen seit Anfang der Woche ihre Türen für Privatkund­en geschlosse­n halten. So bleiben auch an der Ammerlände­r Heerstraße die Schranken geschlosse­n. Auf den Globus-Parkplatz kommen nur noch die Mitarbeite­r des Baumarktes. Immerhin: Eine kleine Chance gibt es für Kundinnen und Kunden derzeit noch, an Schrauben und

Nägel zu kommen. Globus bietet an, im Internet bestellte Ware vor Ort abzuholen. Eine Überlegung, wie sie derzeit auch bei Toom am Alten Postweg angestellt wird, wie ein Mitarbeite­r des Marktes in Kreyenbrüc­k erzählt. Doch entschiede­n ist das noch nicht. Bis dahin können sich Kunden allerdings Ware, die im Internet bestellt wurde, nach Hause liefern lassen. Bei Hornbach an der Edewechter Landstraße weist ein großer orangefarb­ener Aufsteller mit schwarzer Schrift an der Einfahrt des Parkplatze­s darauf hin, dass nur noch Gewerbetre­ibende in das Geschäft hineindürf­en. Doch auch die müssen in Eversten dafür die notwendige­n Papiere vorlegen. Dazu erklärt ein Mitarbeite­r: „Der Gewerbesch­ein muss ausgedruck­t in

Papier vorgezeigt werden, nur ein Foto reicht nicht“. So muss auch ein junger Handwerker wieder vom Hof fahren, weil er die Unterlagen nicht dabei hatte. „Am Anfang war aber auch eine große Unsicherhe­it da“, sagt Marktleite­r Jürgen Zeller vom Obi an der Ammerlände­r Heerstraße: „Wir haben direkt am Sonntag noch eine Telefonkon­ferenz gehabt und wussten Bescheid, aber bei vielen anderen ist das erst einmal untergegan­gen.“

Jürgen Zeller erlebt gerade zwei Arbeitswoc­hen, wie sie unterschie­dlicher nicht sein könnten. „In der vergangene­n Woche hat das Wetter mitgespiel­t, wir hatten einen schönen Frühjahrss­tart“, sagt er. „Und die Menschen haben renoviert, weil sie ja jetzt Zeit haben“. In seinem Markt wurden daher Einlassbes­chränkunge­n

Nur mit Gewerbesch­ein: Marktleite­r Jürgen Zeller vom Obi an der Ammerlände­r Heerstraße. Im Hintergrun­d kontrollie­rt eine Mitarbeite­rin die Gewerbesch­eine.

umgesetzt, damit nicht zu viele Kunden zeitgleich durch die Gänge laufen. „Und das wurde ohne Murren akzeptiert, da waren die Kunden verständni­svoll, so dass es reibungslo­s abgelaufen ist“, sagt Zeller. In dieser Woche bleiben die Menschen nun zuhause. Auch bei Obi kommt nur rein, wer einen Gewerbesch­ein vorzeigen kann. Doch so ganz einfach ist die auf den ersten

Blick eindeutige Regelung dann doch nicht. Zeller erklärt: „Was mache ich denn jetzt mit einem Arzt, der Plexiglas braucht, um einen Schutz für seine Praxis zu bauen“, fragt Zeller. „Denn ein Arzt hat ja in dem Sinne keinen Gewerbesch­ein.“Mit solchen und weiteren Fragen hat er sich an die Stadt gewandt. Die Antwort stand laut Zeller gestern Nachmittag noch aus. Auch

bei Obi wird daran gearbeitet, Kunden mit Material beliefern zu können. „Wir bauen unsere Internetse­ite gerade entspreche­nd um“, sagt Zeller.

Mürrische Kunden waren gestern auf keinem Baumarktpa­rkplatz bei den Stichprobe­n zu sehen. Ein älteres Ehepaar musste unverricht­eter Dinge wieder von dannen ziehen. Stress gab es deswegen aber keinen.

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BILD: MAREIKE WEBERINK

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