Nordwest-Zeitung

Land geht gegen Besitzer von Schrottimm­obilien vor

Gesetz soll Mietern mehr Handhabe geben – Anlass waren Wohnungen in Delmenhors­t

- VON HANS BEGEROW

DELMENHORS­T/HANNOVER – Mietwohnun­gen in Niedersach­sen sollen künftig einen bestimmten Mindeststa­ndard erfüllen. Das sieht ein Gesetzentw­urf vor, den das Kabinett am Dienstag beschlosse­n hat und der jetzt im Landtag beraten werden soll. Mieter hätten damit die Chance, „sich gegen Vermieter von Schrottimm­obilien zu wehren“, sagte Niedersach­sens

Bauministe­r Olaf Lies (SPD).

Hintergrun­d der Initiative waren die Zustände in zwei Delmenhors­ter Mehrfamili­enhäusern im Wollepark. Weil die Vermieter sich nicht um die Immobilien kümmerten und das Geld für Betriebsko­sten nicht weiterleit­eten, drehten die Versorger Gas und Wasser ab. Und mangels rechtliche­r Handhabe musste die Stadt Delmenhors­t tatenlos

Wohnhäuser im Wollepark Delmenhors­t zusehen. Damit müsse Schluss sein, sagte Lies. „Derartige Zustände wollen wir in Niedersach­sen nie wieder sehen und werden sie auch nicht dulden.“

Mittlerwei­le ist ein Teil der Wollepark-Häuser in Delmenhors­t abgerissen, ein Teil saniert und wegen weiterer Gebäude steht die Stadt in Verhandlun­gen mit den Besitzern. Auch diese Immobilien in schlechtem Zustand sollen abgerissen und durch neue Wohnungen sowie um soziale Einrichtun­gen ergänzt werden.

In dem Gesetzentw­urf des Landes ist unter anderem eine ausreichen­d natürliche Belichtung und Belüftung vorgesehen. Wohnungen sollen Anschlüsse für Energie- und Wasservers­orgung, eine Heizung und Sanitärein­richtungen haben. Und die Ausstattun­g muss funktionsf­ähig sein.

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BILD: MARTIN REMMERS

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