Weg mit dem Gigantismus!
Noch ist nicht klar, wann wir wieder Sport-Großveranstaltungen wie eine Fußball-EM oder Olympische Spiele erleben werden. Die beiden Ereignisse sind zwar jeweils um ein Jahr auf 2021 verschoben worden. Aber ob sie dann auch wie geplant stattfinden – wer kann das in diesen Tagen sicher sagen?
Fest steht aber, dass sie bei ihrer nächsten Auflage anders aussehen werden als bisher. Denn die Vermarktung wird nicht mehr die irren Summen einbringen wie in den vergangen Jahren. Und damit wird vermutlich auch das Geplante, das Durchgestylte der Großveranstaltungen wieder etwas zurückgefahren. Und das ist gut so. Natürlich will niemand – weder Athleten noch Zuschauer – schlecht organisierte Wettkämpfe. Aber der Irrsinn, dass in Bannmeilen von Stadien die Logos bestimmter Firmen nicht an Geschäften zu sehen sein dürfen, weil diese Firmen nicht die offiziellen Sponsoren der Veranstaltung sind, muss ein Ende haben. Dass in früheren Sowjetrepubliken internationale Fußballspiele um Mitternacht in leeren Stadien beginnen, damit sie in Westeuropa zur besten Fernsehzeit gezeigt werden können, ist ebenso hirnrissig. Und dass große Verbände für ihre Veranstaltungen von den jeweiligen Gastgeberländern Steuerfreiheiten einfordern, darf nicht sein. Der internationale Sport hat die Chance, durch einen erzwungenen Neustart wieder näher bei den Menschen zu sein.
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