DIE PROMINENTEN KINDER DER SCHAUSPIELER-FAMILIE BECKER
Ben Becker
Im Dorf Osterstedt in Holstein, bei seinen Großeltern, sah der kleine Rolf nachts in 60 Kilometer Entfernung Hamburg brennen. Tagsüber war der Himmel so schwarz, dass die Sonne kaum durchkam. Sein Vater, ein überzeugter hoher Militär, fiel 1943 in Russland. Zuvor hatte der sich mit seinem Schwiegervater, einem Anhänger der Bremer Räterepublik, heiße politische Diskussionen geliefert, deren Ohrenzeuge der Junge wurde. Nach 1945 besuchte Becker das konservative Alte Gymnasium im zerbombten
Ben Becker
Bremen. Und musste, wie viele, Kohlen und Gemüse von Bahnwaggons stehlen, um zu überleben.
Orientierung fand er dann in den Künsten. „Ich bin dauernd in Konzerte gegangen, sah 1947 „Die Räuber“in der Concordia, einem Behelfstheater in Bremen“, erinnert sich der Schauspieler. „Denn in der Kunst wurde auf eine Weise reflektiert, was sich abspielte, wie sie sonst kaum irgendwo stattfand.“Mit seinem späteren Kollegen Gerd Baltus (1932-2019) machte er Schülertheater, bekam durch ihn Kontakt
Meret Becker
zum Bremer Theater. Las dabei Kafka und Camus.
An der Otto-FalckenbergSchule ließ sich Becker zum Schauspieler ausbilden. Er wurde in Darmstadt, Ulm sowie sechs Jahre in Bremen beim Intendanten Kurt Hübner engagiert. Der entließ den durch die Studentenbewegung politisierten Schauspieler jedoch fristlos, als der die Macht der Regisseure brechen wollte. Nach Hamburg holte Becker dann 1971 der Schauspielhaus-Chef Ivan Nagel.
Sehr bedeutsam waren für ihn damals auch TV-Arbeiten: