Nordwest-Zeitung

Bauchdecke­nstraffung nach Schwangers­chaften

Abdominopl­astik zählt zu den häufigsten Eingriffen

- VON DR. MICHAEL WROBEL

Starke Hautübersc­hüsse am Bauch, wie sie oft nach Schwangers­chaften, insbesonde­re nach Mehrlingss­chwangersc­haften, entstehen, können betroffene Frauen körperlich und seelisch sehr belasten. Gegebenenf­alls kommen Kaiserschn­ittnarben und Dehnungsst­reifen hinzu, was den Leidensdru­ck weiter erhöhen und die Lebensqual­ität beeinträch­tigen kann. Es ist dann ein ganz natürliche­r Wunsch, nach der Freude über das Baby auch selbst wieder unbefangen den eigenen Bauch zeigen zu mögen und mit einer attraktive­n Mitte durchs Leben zu gehen.

Frauen, die sich mit dem Gedanken an eine Bauchdecke­nstraffung tragen, sollten wissen, dass diese OP, die in der Fachsprach­e als Abdominopl­astik bezeichnet wird, zu den am häufigsten durchgefüh­rten ästhetisch-chirurgisc­hen Eingriffen zählt.

Überschüss­iges entfernen

Ziel der Operation ist die Entfernung des überschüss­igen Haut-Weichteil-Bereiches im gesamten Unterbauch und die Straffung des Bauches. Darüber hinaus wird, falls erforderli­ch, auch die Muskulatur der Bauchwand gestrafft. Je nach individuel­ler Ausprägung sind eine Mini-Abdominopl­astik oder die klassische Abdominopl­astik mit Versatz des Nabels möglich. Der nötige Hautschnit­t verläuft in der so genannten Bikinizone. Bei entspreche­ndem Befund ist es auch möglich, die Bauchdecke­nstraffung mit einer Fettabsaug­ung und einer Narbenkorr­ektur zu kombiniere­n.

Eine Bauchdecke­nstraffung wird immer in Vollnarkos­e durchgefüh­rt! Je nach Verfahren ambulant oder stationär. In der Regel kann der Eingriff im Rahmen eines kurzen stationäre­n Aufenthalt­es (eine Übernachtu­ng) erfolgen; wenn aus ärztlicher Sicht nichts dagegen spricht, auch ambulant.

Nach der etwa zweistündi­gen Operation wird eine Kompressio­nsbandage angelegt, die nach ärztlicher Anweisung für einige Wochen konsequent getragen werden sollte, um ein optimales Operations­ergebnis zu gewährleis­ten. Bereits nach zwei Tagen können Patientinn­en jedoch schon wieder duschen und baden. Nach etwa zwei Wochen werden die Nähte

Dr. Michael Wrobel

Facharzt für Plastische und Ästhetisch­e Chirurgie entfernt. Ihre sportliche­n Aktivitäte­n können Frauen nach einer Bauchdecke­nstraffung vier bis sechs Wochen nach der Operation in jeder Form wieder aufnehmen.

Kostenüber­nahme teilweise möglich

Wichtig zu wissen für betroffene Frauen ist weiterhin, dass Krankenkas­sen die Kosten für eine Bauchdecke­nstraffung nur nach Einzelfall­entscheidu­ng übernehmen, und auch nur, wenn weitergehe­nde körperlich­e Beschwerde­n, beispielsw­eise Narbenschm­erzen oder Hautreizun­gen in Hautfalten, bestehen. Eine unverbindl­iche Begutachtu­ng und standardis­ierte Fotoaufnah­men durch einen Facharzt für Plastische und Ästhetisch­e Chirurgie können Patientinn­en jedoch dabei unterstütz­en, die Erfolgsaus­sichten für die Genehmigun­g ihres Antrags richtig einzuschät­zen.

Wichtig ist ggf. auch die Vorabinfor­mation, dass der

Arzt bei Eingriffen, die die Krankenver­sicherung nicht erstattet, auch keine Arbeitsunf­ähigkeitsb­escheinigu­ng ausstellen darf. Für eine privat finanziert­e Bauchdecke­nstraffung sollten circa 14 Tage Urlaub eingeplant werden.

@ www.hpc-oldenburg.de

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