Frau meldet Ansprüche auf Dinklager Goldschatz an
Kurz vor Fristablauf – Münzen im Wert von halber Million Euro 2016 auf Friedhof entdeckt
DINKLAGE – Es war nur ein vermeintlich sicherer Ort: Auf einem katholischen Friedhof in der 12 000-Einwohner-Stadt Dinklage im Kreis Vechta lag ein Goldschatz vergraben – wie lange, ist unklar. Bei Baggerarbeiten an einer Hecke entdeckten Mitarbeiter einer Gartenbaufirma im Juni 2016 die in Plastikdosen verpackten Krügerrandmünzen sowie Bargeld.
Drei Jahre hatte der Eigentümer des Schatzes Zeit, sich
bei der Stadt zu melden, gerechnet seit März 2017. Zuvor hatte die Polizei noch ermittelt.
Am Montagabend um 18.34 Uhr – wenige Stunden vor Ablauf dieser Frist – erreichte eine E-Mail den Bürgermeister von Dinklage. Eine Frau aus Bremen habe Ansprüche angemeldet, sagte Kämmerer Carl Heinz Putthoff am Dienstag. Er ist seit Jahren mit dem rätselhaften Fund beschäftigt.
Anfangs verriet Putthoff den Wert des Schatzes nicht, heute ist er auskunftsfreudiger: Zum Fundzeitpunkt habe das Gold einen Wert von etwa 481500 Euro gehabt, mittlerweile seien es 24 Prozent mehr – also etwa 597 060 Euro.
Die Frau gab in ihrer Mail an, dass der Schatz mit einer Straftat im Zusammenhang stehen und aus dem Nachlass ihres verstorbenen Vaters stammen könnte. „Wir übergeben den Fall jetzt der Staatsanwaltschaft“, sagte der Kämmerer. Wie glaubwürdig die Frau sei, könne er nicht beurteilen.
Die Stadt befindet sich noch im Rechtsstreit mit dem Entdecker des Schatzes. Dieser beanspruche einen Finderlohn, so Putthoff. Nach Auffassung der Kommune handelt es sich bei dem Goldschatz aber nicht um eine verloren gegangene Fundsache. Sie will keinen Finderlohn zahlen.