Freiheit stärken
Angesichts der massiven finanziellen Folgen der Corona-Krise ist es wichtiger denn je, die Rente endlich zukunftsfit zu machen. Dass jüngere Unionsabgeordnete die Antwort nun vor allem in einer Strafabgabe für Kinderlose
suchen, ist der falsche Weg.
Das übersieht den gesamtgesellschaftlichen Charakter des Generationenvertrags und wäre nichts anderes als eine Diskriminierung auch ungewollt Kinderloser. Das ist weder fair noch löst es auch nur im Ansatz die Finanzierungsprobleme der Rentenversicherung. Stattdessen brauchen wir einen mutigen und großen Wurf, der die individuellen Lebenswege der Menschen stärker berücksichtigt.
Die FDP-Fraktion schlägt vor, den Nachhaltigkeitsfaktor wieder wirksam, die kapitalgedeckte Vorsorge nach internationalen Vorbildern besser und einen flexiblen Renteneintritt möglich zu machen. Länder wie Schweden nutzen solche Modelle längst sehr erfolgreich. Dort entscheiden die Menschen selbst, wann sie in Rente gehen. Wer früher geht, bekommt weniger, wer später geht, mehr – das ist fair.
Und wer nicht mehr arbeiten kann, bekommt eine faire Erwerbsminderungsrente. Die Zahlen dort zeigen, dass so individuelle Lösungen möglich sind, die Menschen im Schnitt deutlich später in Rente gehen und die Rente tragfähig finanziert ist.
Union und SPD haben bislang Fragen nach einer fairen langfristigen Finanzierung der Rente und Kritik an der Manipulation der Rentenformel immer mit Verweis auf den Bericht der Rentenkommission abgebügelt. In diesem sucht man aber jeden konkreten Lösungsvorschlag vergebens. Wir brauchen jetzt keine Strafabgabe, sondern endlich ein generationengerechtes Gesamtkonzept.
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