VfB trauert um Helmut Mrosla
Ohne Zuschauer, aber nicht ganz ohne Menschen: Ein Kameramann filmt das BundesligaSpiel zwischen Mönchengladbach und Köln am 11. März 2020.
Zweikämpfen möglicherweise verloren geht, hilft nichts.“Profis und Betreuer sollen deshalb angeblich alle drei Tage auf das Corona-Virus getestet werden. Der Aufwand wäre groß. Bis Saisonende würden etwa 20 000 Tests benötigt.
Sind so viele Tests bei Fußball-Profis vertretbar
Dittmer äußert Bedenken: „Wir haben keine unendlichen Testkapazitäten. Wir müssen unsere Tests so vernünftig einsetzen, dass sie denjenigen Personen, die sie wirklich benötigen, zugute kommen. Ich weiß nicht, ob es ethisch vertretbar ist, wenn man 20 000 Tests bei Personen durchführt, die eigentlich keine Risikogruppe darstellen und auch keine Symptome haben. Das sehe ich sehr kritisch, wenn sich die Ressourcen für die Tests nicht verbessern.“
Was ist, wenn ein Profi positiv getestet wird?
Nicht nur die Infizierten, sondern auch deren Kontaktper
sonen gehören seit Wochen in Quarantäne. Das könnte die Fortsetzung der Geisterspiele massiv gefährden. „Wenn man 90 Minuten Fußball spielt, gibt es so viele enge Kontakte, dass man sagen müsste, dass die Personen aus der Kontaktgruppe 1 eines Infizierten – so nennt man die Gruppe mit der höchsten Gefährdung – in Quarantäne gehen. Das ist das Vorgehen der allermeisten Gesundheitsämter“, kommentiert Dittmer.
Wäre eine wochenlange Isolierung sinnvoll
Angebliche Pläne der DFL sehen vor, die Teams und alle direkt involvierten Personen über Wochen zu isolieren, um den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. „Wahrscheinlich ist das der einzig gangbare Weg, um die Saison wirklich zu Ende zu spielen“, sagt Dittmer. Der Virologe erinnert an die Vorgehensweise in Wuhan, wo das Virus zuerst ausbrach: „Das medizinische Personal ist in Quarantäne geschickt worden – auch die
Nichtinfizierten. Die durften nur noch in Hotels übernachten und nach Dienstschluss nicht zurück zu ihren Familien.“
Wann dürfen wieder Zuschauer in die Stadien
Bei vielen Politikern und Virologen ist die Prognose eindeutig. Demnach wird es in diesem Jahr keine Fußballspiele mit Zuschauern mehr geben. Bund und Länder einigten sich am Mittwoch zunächst auf die Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen bis mindestens zum 31. August. Dittmer warnt mit eindringlichen Worten: „Nicht nur zum Fußball mit Zuschauern, sondern auch zu anderen Großveranstaltungen gibt es dazu eine Aussage der Leopoldina. Demnach können solche Veranstaltungen nicht stattfinden, bis wir einen Impfstoff haben. Ich halte diese Aussage für relativ belastbar. Das Drama, was wir in Bergamo gesehen haben und zum Teil noch sehen, wurde hauptsächlich durch ein Fußballspiel ausgelöst.“
Wurde 84 Jahre alt: Helmut Mrosla
OLDENBURG/HN/JZB – Höchstwahrscheinlich ist Helmut Mrosla Rekord-Spieler und -Torschütze des VfB Oldenburg, definitiv war er für viele Fans der beste Trainer, den der Traditionsclub jemals hatte. An diesem Dienstag ist er im Alter von 84 Jahren gestorben.
Nachdem er als 23-Jähriger vom Blumenthaler SV zum VfB gewechselt war, absolvierte der Mittelfeldspieler von 1959 bis 1969 mehr als 600 Partien und schoss dabei rund 340 Tore. Als Trainer stand er hier von 1972 bis 1976 sowie 1978 bis 1980 an der Seitenlinie und führte den Traditionsclub in seinem letzten Jahr erstmals in die 2. Bundesliga.
Zudem betreute er Atlas Delmenhorst, TSR Wilhelmshaven und VfL Oldenburg. Die letzten Jahre verbrachte er im Ammerland.
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