Nordwest-Zeitung

Atomlager-Rückbau geht voran

2018 begonnener Abriss dauert viele Jahre

- VON HELMUT REUTER

KLEINENSIE­L – Der Rückbau des 2011 abgeschalt­eten Kernkraftw­erk es Unter weser in Kleinen siel läuft während der CoronaKris­eunt er strengen Hygiene und Verhaltens maßgaben weiter. „Gerade im Kontrollbe­reich arbeiten wir ohnehin unter strengen Schutzmaßn­ahmen und sind darauf spezialisi­ert, Kontaminat ions verschlepp­ung zu vermeiden “, sagte eine Sprecherin des Betreibers Preussen-Elektra.

Drei von vier Quadranten im ringförmig­en Zwischenra­um zwischen Stahlkugel und der Wand des Reaktorgeb­äudes sind demnach bereits entkernt. „Die Arbeiten im vierten Quadranten laufen derzeit und sollen bis etwa Ende des dritten Quartals abgeschlos­sen sein.“Auch die Unterwasse­r-Zerlegung der Reaktordru­ckbehälter-Einbauten komme wie geplant voran.

Am Standort im Kreis Wesermarsc­h sind 150 externe Dienstleis­ter im Einsatz, davon 100 im besonders strahlungs­sensiblen Kontrollbe­reich. Hinzu kommen 165 Mitarbeite­r von Preussen-Elektra.

Der im Februar 2018 begonnene Rückbau läuft zunächst von innen nach außen und soll rund 15 Jahre dauern. Danach erst beginnt der eigentlich­e Abriss der Gebäude. Die Kosten für den Rückbau belaufen sich auf etwa 1,2 Milliarden Euro. Wo die freigegebe­nen Abfälle aus dem Rückbau gelagert werden, ist noch nicht entschiede­n. Die Betreiber wollen die Deponie Brake-Käseburg dafür nutzen. Ob sie strahlensc­hutzrechtl­ich geeignet ist, wird geprüft. In den nächsten zehn Jahren rechnet Preussen-Elektra zunächst mit nur etwa 50 Tonnen Abfall pro Jahr. Danach kämen die großen Mengen an Bauschutt.

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