Nordwest-Zeitung

Quarantäne-Ende in Ischgl und St. Anton

Lockerunge­n in Italien – Regierungs­chefs warnen vor Übermut

- VON PETRA KAMINSKY UND MATTHIAS RÖDER

ROM/WIEN – Rund zwei Monate nach dem Ausbruch der Corona-Krise in Italien bereitet sich das Land auf deutliche Lockerunge­n der Beschränku­ngen vor. Die Regierung will bis Ende dieser Woche ihre Pläne für ein schrittwei­ses Aufheben von Produktion­sstopps und Ausgangsve­rboten für die Bürger ab dem 4. Mai vorlegen. Gleichzeit­ig warnte Ministerpr­äsident Giuseppe Conte am Dienstag auf Facebook davor, dass Italien seine Fortschrit­te im Kampf gegen die Ausbreitun­g der Lungenkran­kheit nicht durch ein zu schnelles

Vorgehen riskieren dürfe. Italien zählt bisher mehr als 24 000 Covid-19-Tote.

Zuvor hatte der nationale Zivilschut­z, der die Zahlen zur Corona-Ausbreitun­g bündelt, über viele Tage immer mehr positive Signale vermeldet: Zwar gab es weiter Neuinfekti­onen, doch der Anstieg war am Montag der geringste seit fünf Wochen gewesen. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn des Ausbruchs im Februar stieg nur noch um gut ein Prozent auf 181 288. Erstmals sank sogar die Zahl von aktuell als Sars-CoV-2-positiv registrier­ten Menschen minimal ab.

Derweil erweitert Österreich seinen Öffnungspl­an auch auf fast alle Dienstleis­tungen. Ab Anfang Mai dürften neben den Friseuren nun etwa auch Kosmetik- und Nagelstudi­os ihre Services wieder anbieten, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag in Wien. Ausgenomme­n seien Dienstleis­tungen im Freizeit- und Tourismusb­ereich. Zudem dürfen sämtliche Geschäfte wieder öffnen. „Wir gehen diesen Weg, weil wir in Österreich ganz besonders disziplini­ert waren und weil die Entwicklun­g bei uns eine bessere ist als in anderen Ländern“, sagte Kurz. In Tirol wird der Weg in Richtung Normalität mit dem Quarantäne­Ende etwa für Ischgl ab Donnerstag

weiter beschritte­n.

Der Neustart in der Gastronomi­e soll nach Angaben der Regierung am 15. Mai erfolgen. Mitarbeite­r der Lokale müssten dann einen Mund-NasenSchut­z tragen, für die Zahl der Gäste gelte eine Obergrenze, sagte Kurz. Zudem müssten die Lokale spätestens um 23 Uhr schließen. Auch Gottesdien­ste seien ab diesem Datum unter Einhaltung von Abstandsre­geln wieder möglich.

In Tirol dürfen sich die Menschen in Sölden, St. Anton am Arlberg sowie dem gesamten Paznauntal inklusive Ischgl auf ein Ende der Quarantäne freuen.

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