Oldenburger stricken ein Tipi
1200 Quadrate bereits fertig – Aktion des Kulturfestivals „Farbenfroh“
Mitmachen kann jeder, der Stricken oder Häkeln kann. Resonanz auf die Aktion ist „überwältigend“.
OLDENBURG/LR – Das läuft gut: Die Resonanz auf den Aufruf, gemeinsam im Rahmen des Farbenfroh Kulturfestivals Kreyenbrück 2020 ein großes Strick-Zelt aus 1200 Einzelteilen für Oldenburg zu erschaffen, ist aus Sicht der Organisatoren „überwältigend“: Seit Mitte März gehen täglich Pakete und Briefe mit gehäkelten oder gestrickten Quadraten in den beiden Sammelstellen im Kulturbüro und im Stadtteiltreff Kreyenbrück ein.
Nach nur einem Monat Projektlaufzeit seien so bereits mehr als 700 Quadrate eingegangen – mehr als die Hälfte der benötigten Menge.
15 Zentimeter
„Wir gehen davon aus, dass wir Mitte Mai die 1200 Einzelteile zusammen haben“, ist Jutta Hinrichsen vom Stadtteiltreff Kreyenbrück zuversichtlich. Denn auch im Stadtsüden ist die Resonanz auf den Aufruf enorm. „Daher bitten wir Sie darum, Ihre Strickwerke weiterhin zeitnah abzugeben, damit Ihr Beitrag am Ende nicht umsonst ist. Wenn wir alle Teile zusammen haben, informieren wir umgehend die Öffentlichkeit.“
Doch noch gibt es die Chance, sich an dem Projekt zu be
teiligen: Gebraucht werden gehäkelte oder gestrickte Quadrate mit einer Kantenlänge von 15 Zentimetern. Gestalterisch gibt es keine Vorgaben. Im Rahmen des Kulturfestivals werden diese dann von Künstlerin Ute LennartzLembeck zu einem großen Tipi zusammengefügt. Sammelstellen für die Quadrate befinden sich im Kulturbüro, Peterstraße 23, sowie im Stadtteiltreff und der Stadtteilbibliothek Kreyenbrück, Alter Postweg 1.
Gemeinsam erarbeiten
Neben etwa 100 Einzelpersonen, die sich am Projekt beteiligen, wirken vereinzelt auch Institutionen mit. So hat eine Gruppe von Patientinnen und Patienten der Karl Jaspers Klinik das Projekt als willkommene Abwechslung in der Tagesgestaltung angenommen.
Den 27 zugesandten bunten Wollquadraten haben sie ein Gedicht beigelegt.
Damit sind sie nicht die einzigen, die ein paar Zeilen zusammen mit den Wollquadraten abgeben. Eine Frau, die sich laut Stadt seit Mitte März an dem Projekt beteiligt, hat geschrieben: „Gerade am Ostersonntag habe ich mich sehr gefreut, an der Tür des Kulturbüros eine Tasche zu entdecken, die ebenfalls mit Quadraten gefüllt war. Ich bin nicht allein am Stricken, war mein erster Gedanke. Obwohl mir dies natürlich klar war, habe ich es nun sehen können. Mein Corona-Tipi-Projekt gibt mir mittlerweile tatsächlich viel Halt in diesen ungewissen Zeiten.“
Digitales Tagebuch
Das Kulturbüro hat nun ein stetig wachsendes „Digital Diary“, zu deutsch ein digitales Tagebuch – zum Projekt angelegt. Damit soll der Prozess, wie aus vielen Einzelteilen ein textiles Gesamtkunstwerk wird, sichtbar gemacht werden. „Wir wollen den vielfältigen Beiträgen Raum geben, auch in Zeiten von ,Social Distancing‘ die Mitwirkenden untereinander vernetzen und ihr großes Engagement für dieses ungewöhnliche Projekt würdigen“, erläutert Fachdienstleiterin Paula von Sydow die Initiative. Das „Digital Diary“gibt es unter
@ www.oldenburg.de/tipi-tagebuch