Knights bangen um Saison 2020
Oldenburger Regionalligist von Corona-Krise ausgebremst
Ob und wann gespielt wird, ist noch offen. Die Verträge mit den Spielern aus den USA wurden bereits aufgelöst.
OLDENBURG – Während in anderen Sportarten noch über Geisterspiele diskutiert wird, ist dies für die Oldenburg Knights, das American-Football-Team des VfL Oldenburg, in Corona-Zeiten keine Option. „Geisterspiele wird es nicht geben, da wir beim Football von den Zuschauereinnahmen leben. Da aber das Problem bis zum Saisonbeginn nicht behoben ist, rechne ich nicht wirklich mit einer regulären Saison – auch wenn der Saisonstart bereits um vier Wochen auf Ende Mai verschoben wurde“, sagt KnightsSportdirektor Holger Völling.
Da die Spielzeit in der Regionalliga Nord für die Knights höchstwahrscheinlich auch nicht mit dem Heimspiel im Marschwegstadion am 30. Mai gegen Absteiger Hannover Spartans beginnt (sogenannte Großveranstaltungen sind bis 31. August untersagt), könnte es terminlich etwas eng werden. Denn möglicherweise wird im Spätsommer wieder Fußball gespielt. Footballer und Fußballer sind – nicht nur in Oldenburg – auf eine enge Abstimmung angewiesen, da dieselben Sportstätten oft von beiden genutzt werden.
Alternativ wäre auch eine verkürzte Saison möglich, in der keine gruppenübergreifenden Spiele stattfinden, sondern nur innerhalb der Gruppe gespielt wird. Der Meister würde dann in einem Finale der Gruppensieger ermittelt werden. Das ist allerdings eine Option, die den Knights weniger gut gefallen würde. „Finanziell gesehen wäre in dem Fall der Verlust für uns am größten“, sagt Völling: „Bei einer kompletten Absage der Saison könnten die Sponsorenverträge
und die Saisonkarten in das nächste Jahr verschoben werden. Bei einer verkürzten Saison müssten wir dagegen Geld zurückzahlen. Sportlich wäre das natürlich unbefriedigend, da wir unbedingt 2021 in der GFL spielen wollen“.
So oder so hält sich der finanzielle Schaden für die Knights noch in Grenzen, da sie früh reagierten und die Verträge mit den Importspielern aus den USA auflösten. Völling: „Die Jungs haben professionell reagiert und es gut aufgenommen. Wir bleiben mit ihnen in Kontakt, falls wir doch noch spielen können. Aber selbst, wenn sie dann nicht mehr zur Verfügung stehen sollten, werden wir eine schlagkräftige Mannschaft aufs Feld bringen können.“
Während sportlich derzeit kaum etwas bei den Knights passiert, wurde in den vergangenen Monaten im Hintergrund an einer weiteren Professionalisierung gearbeitet. So war bereits vor Monaten eine Vermarktungs- und Vertriebsgesellschaft in Form einer UG (Unternehmergesellschaft) gegründet worden. Eigentlich sollte diese in diesen Tagen in eine GmbH umgewandelt werden, aber da machte die Corona-Krise den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung. Das Ganze muss nun um ein paar Monate verschoben werden. Die Footballer würden es dann beim VfL den Oberliga-Fußballern und den BundesligaHandballerinnen nachmachen, die jeweils ebenfalls in einer ausgegliederten GmbH organisiert sind.
Untätig waren die Knights aber trotz der Pause nicht. So wurde in ein neues Videosystem investiert, außerdem wurden 40 neue Jerseys gekauft. Für die Spieltage wurden umweltfreundliche Mehrwegbecher im Pfandsystem beschafft, zudem gibt es auf der Website der Knights nun auch einen Online-Fanshop.
www.oldenburgknights.de