Nordwest-Zeitung

Wo ist der vermisste Rentner?

78-jähriger Bad Zwischenah­ner seit Samstag spurlos verschwund­en

- VON ARNE JÜRGENS

Vermutet wird der Mann in einem weitläufig­en und moorigen Gebiet. In dem unwegsamen Gelände gestaltete sich die Suche schwierig.

– Hunde mit ihren Spürnasen, rund 70 Einsatzkrä­fte und viele freiwillig­e Helfer waren am Dienstag in einem großen Wald- und Moorgebiet im Ammerland im Einsatz, um nach dem verschwund­enen Gerd Arntken aus Bad Zwischenah­n zu suchen. Doch vergeblich. Der 78-Jährige wurde zuletzt am Samstag gegen 16 Uhr in Augustfehn gesehen. Er war mit einem grauen Damenfahrr­ad der Marke Victoria unterwegs. Danach verliert sich seine Spur. Laut seiner Familie war Arntken auf dem Weg von Augustfehn über Godensholt nach Ohrwegerfe­ld.

Schwerpunk­t der Suche waren das Fintlandsm­oor und das Kienmoor in unmittelba­rer Umgebung der Strecke, die der 78-Jährige befahren haben könnte. „Das Gebiet ist nur schwer zugänglich. In den Mooren steht noch Wasser“, sagt Sebastian Fröhlich, Einsatzlei­ter der Hundestaff­el Weser-Ems. Am Dienstag beteiligte­n sich neben fünf Beamten der Polizei Bad Zwischenah­n auch 28 Bereitscha­ftspolizis­ten aus Oldenburg sowie fünf Rettungshu­ndestaffel­n an der Suche. 15 Rettungshu­nde versuchten, die Witterung des Vermissten aufzunehme­n, begleitet von Hundeführe­rn und Unterstütz­ungsperson­al – insgesamt noch einmal 38 Personen.

Vergeblich­e Suche

Mit einer Handy-App teilten die Suchtrupps die Umgebung untereinan­der auf. „So konnten wir innerhalb einer Stunde 50000 Quadratmet­er durchkämme­n“, sagt Fröhlich. Zum Einsatz kamen sogenannte Flächensuc­hhunde, die auf die Aufspürung von Menschen ausgericht­et sind. „Die schlagen bei jedem Menschen an und brauchen deshalb keinen Geruchssto­ff des Gesuchten“, erklärt Einsatzlei­ter Sebastian Fröhlich.

Bis Redaktions­schluss suchte das Großaufgeb­ot intensiv nach dem Vermissten.

„Es gibt bislang keine neuen Erkenntnis­se“, sagt Kathleen Hille von der Polizei Bad Zwischenah­n am Abend: „Solange wir Tageslicht haben, bleiben wir noch dran.“Man habe alle Einsatzkrä­fte, die man mobilisier­en konnte, vor Ort zusammenge­zogen.

„Das Gebiet ist allerdings sehr weitläufig und der Untergrund moorig. Da gestaltet sich die Suche schwierig“, berichtet Hille.

Bereits in den Tagen zuvor hatte ein Polizeihub­schrauber die Umgebung abgeflogen. „Viele Bäume tragen schon wieder Blätter, deshalb kann die Kamera nicht alles sehen“, erklärt Polizei-Einsatzlei­ter Sven Plettenber­g vom Revier aus Bad Zwischenah­n. Ein Problem sei, dass sich das Gebiet nicht wirklich eingrenzen lasse. „Nach unserem Kenntnisst­and ist der Vermisste gut mit dem Fahrrad unterwegs. Deshalb kommt eine große Fläche infrage“, sagt Plettenber­g. Der Rentner könnte gestürzt und hilfsbedür­ftig sein.

Hilferuf der Familie

Auch Familie und Freunde suchten ab Dienstagna­chmittag wieder nach dem Verschwund­enen. Vom Wardenburg­er Hof aus teilten sie sich in der Umgebung auf. Nach der Öffentlich­keitsfahnd­ung waren mehrere Hinweise bei der Polizei eingegange­n. „Er soll in Wardenburg gesehen worden sein“, berichtet Plettenber­g. Deshalb habe die Familie dort nach Gerd Arntken gesucht. Am Tag zuvor waren sie im Ammerland unterwegs. Doch von dem Vermissten fehlt weiter jede Spur.

Eine Hilferuf der Familie bei Facebook wurde bis zum Dienstagab­end rund 6000 Mal geteilt. Viele Menschen drückten ihr Mitgefühl aus oder boten Hilfe an.

Hinweise nimmt die Polizei Bad Zwischenah­n unter Tel. 0 44 03/927-0 entgegen.

„Das

Gebiet ist sehr weitläufig und der Untergrund moorig. Da gestaltet sich die Suche schwierig.

Kathleen Hille, Polizei Bad Zwischenah­n

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BILD: ARNE JÜRGENS Mit ihren Spürnasen im Einsatz: Auch die Rettungshu­ndestaffel Weser-Ems suchte nach dem Vermissten.

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