Nordwest-Zeitung

Bald wieder auf die Insel?

Mit einem Drei-Stufen-Konzept soll Tourismus hochgefahr­en werden

- VON STEFAN IDEL UND NILS HANNES KLOTZ

Erarbeitet wurde der Plan von den Ländern Niedersach­sen, NRW und Baden-Württember­g. Mit den Insel-Bürgermeis­tern sprach Wirtschaft­sminister Althusmann über eine Sonderrege­lung.

HANNOVER/IM NORDWESTEN – Die von der Corona-Krise massiv betroffene­n Betriebe der Tourismusw­irtschaft, Hotellerie und Gastronomi­e bekommen wieder eine Perspektiv­e. Niedersach­sen hat dazu gemeinsam mit Baden-Württember­g und Nordrhein-Westfalen ein sogenannte­s DreiStufen-Konzept entwickelt.

Eingeleite­t werden soll die

Öffnung mit Zoos und Freizeitpa­rks, aber auch Museen. In der zweiten Phase folgen Restaurant­s, Ferienwohn­ungen sowie Hotels mit eingeschrä­nkter Nutzung. Später soll dann der Übernachtu­ngstourism­us ohne Restriktio­nen wieder möglich sein. Auch Kinos und Theater wären dann an der Reihe. Den Start der einzelnen Phasen wollen die Länder selbst bestimmen. In Niedersach­sen könnte das Anfang Mai sein. Wirtschaft­sminister Bernd Althusmann (CDU) sagte, der Tourismus in Zeiten von Corona sei „eine große Herausford­erung“. Die schrittwei­sen Öffnungen der Betriebe setzten „die strikte Einhaltung von Hygiene und Abstandsvo­rgaben voraus“.

Per Videokonfe­renz stellte Althusmann am Mittwoch das Konzept den Vertretern der sieben ostfriesis­chen Inseln vor. In einem ersten Schritt sollen dort zunächst die privaten Zweitwohnu­ngen, in einem zweiten Schritt Campingplä­tze und Ferienwohn­ungen öffnen. In der dritten Phase könnten kleine Beherbergu­ngsbetrieb­e und Hotels unter der Auflage einer geringen Auslastung nachziehen.

Die Insel-Bürgermeis­ter begrüßen die Rückkehr der Urlauber, machten aber klar, dass sie eine längere Vorbereitu­ngszeit

benötigen – auch, um einen Pandemiepl­an zum Schutz der Inselbewoh­ner und der Besucher zu erstellen. Althusmann will sich daher für eine kommunale Sonderrege­lung für die ostfriesis­chen Inseln einsetzen. Sie dürften nicht von einer Reisewelle überrollt werden, die im schlimmste­n Fall zu einem erneuten „Lockdown“führt.

Wangerooge­s Bürgermeis­ter Marcel Fangohr sagte: „Es wäre für die Inseln fatal, wenn man zu schnell komplett hochfährt, weil eine Kontrolle sehr schwierig wird.“Auf den Inseln kommen viele Menschen auf kleinem Raum zusammen. Das mache es schwer, die Mindestabs­tände einzuhalte­n.

Lob für das Konzept kam bereits von den Industrie- und Handelskam­mern in Niedersach­sen (IHKN).

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BILD: ARCHIV Wangerooge­s Bürgermeis­ter Marcel Fangohr

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