Bald wieder auf die Insel?
Mit einem Drei-Stufen-Konzept soll Tourismus hochgefahren werden
Erarbeitet wurde der Plan von den Ländern Niedersachsen, NRW und Baden-Württemberg. Mit den Insel-Bürgermeistern sprach Wirtschaftsminister Althusmann über eine Sonderregelung.
HANNOVER/IM NORDWESTEN – Die von der Corona-Krise massiv betroffenen Betriebe der Tourismuswirtschaft, Hotellerie und Gastronomie bekommen wieder eine Perspektive. Niedersachsen hat dazu gemeinsam mit Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen ein sogenanntes DreiStufen-Konzept entwickelt.
Eingeleitet werden soll die
Öffnung mit Zoos und Freizeitparks, aber auch Museen. In der zweiten Phase folgen Restaurants, Ferienwohnungen sowie Hotels mit eingeschränkter Nutzung. Später soll dann der Übernachtungstourismus ohne Restriktionen wieder möglich sein. Auch Kinos und Theater wären dann an der Reihe. Den Start der einzelnen Phasen wollen die Länder selbst bestimmen. In Niedersachsen könnte das Anfang Mai sein. Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sagte, der Tourismus in Zeiten von Corona sei „eine große Herausforderung“. Die schrittweisen Öffnungen der Betriebe setzten „die strikte Einhaltung von Hygiene und Abstandsvorgaben voraus“.
Per Videokonferenz stellte Althusmann am Mittwoch das Konzept den Vertretern der sieben ostfriesischen Inseln vor. In einem ersten Schritt sollen dort zunächst die privaten Zweitwohnungen, in einem zweiten Schritt Campingplätze und Ferienwohnungen öffnen. In der dritten Phase könnten kleine Beherbergungsbetriebe und Hotels unter der Auflage einer geringen Auslastung nachziehen.
Die Insel-Bürgermeister begrüßen die Rückkehr der Urlauber, machten aber klar, dass sie eine längere Vorbereitungszeit
benötigen – auch, um einen Pandemieplan zum Schutz der Inselbewohner und der Besucher zu erstellen. Althusmann will sich daher für eine kommunale Sonderregelung für die ostfriesischen Inseln einsetzen. Sie dürften nicht von einer Reisewelle überrollt werden, die im schlimmsten Fall zu einem erneuten „Lockdown“führt.
Wangerooges Bürgermeister Marcel Fangohr sagte: „Es wäre für die Inseln fatal, wenn man zu schnell komplett hochfährt, weil eine Kontrolle sehr schwierig wird.“Auf den Inseln kommen viele Menschen auf kleinem Raum zusammen. Das mache es schwer, die Mindestabstände einzuhalten.
Lob für das Konzept kam bereits von den Industrie- und Handelskammern in Niedersachsen (IHKN).